EHC Red Bull München zwang dank eines bärenstarken Schlussdrittels die Adler Mannheim in die Knie

31.Oktober 2025DEL

Im SAP-Garden erwartete der EHC Red Bull München die Adler Mannheim am 16. Spieltag der PENNY DEL.

Die Red Bulls aus München verbuchten drei Erfolge aus den vergangenen fünf Matches, die allesamt zuhause zustande kamen. Diese Heimstärke wollten die Landeshauptstädter auch gegen den Tabellenführer fortsetzen. Mit einem Sieg hatte München die Chance in die Top sechs vorzurücken. Headcoach Oliver David wurde zuletzt eine Geldstrafe aufgebrummt und Brady Ferguson stand weiterhin nicht im Line-Up.

Die Adler Mannheim zogen als Tabellenprimus bisher souverän ihre Kreise und dominierten die Liga, auch wenn sie zuletzt in Berlin knapp unterlegen waren. Die erste Partie gegen die Red Bulls in dieser Saison entschieden sie knapp nach Penaltyschießen für sich. Zuletzt konnten die Kurpfälzer aber nur zwei Siege aus fünf Begegnungen verzeichnen, von Krise war aber keine Spur. Mannheim musste u.a. auf Tom Kühnhackl verzichten.

Packendes Match

Der EHC Red Bull München musste seine wacklige Defensive tunlichst optimieren, zumal die Gegentorflut bei fünf gegen fünf viel Luft nach oben ließ. Beide Teams wollten nach einer Niederlage vor zwei Tagen zurück in die Erfolgsspur.  Der heutige Abend stand ganz unter dem Motto von Halloween: das Puck Kind begleitet vom Münchener Maskottchen Mike sorgten schon mal für die passende Verkleidung.

Die Hausherren verbuchten gleich nach wenigen Sekunden eine dicke Chance. Die Stimmung im SAP-Garden war prächtig und alles war angerichtet für ein tolles Match. Heim Goalie Mathias Niederberger stand heute im Kasten und war von Anfang an hellwach. Marc Michaelis visierte dann den Pfosten an mit einem satten Schuss von knapp 147 km/h. Im ersten Powerplay demonstrierten die Gastgeber ihre Offensivpower, ohne Zählbares zu verzeichnen.

Nach dem Powerbreak kamen die Adler besser ins Match und erspielten sich gute Gelegenheiten. Nun agierte mit den Adlern das beste Powerplay der Liga, doch das Penalty Killing der Hausherren war effektiv. In einer hochklassigen Begegnung trennte man sich leistungsgerecht torlos nach dem ersten Drittel.

Michaelis: „Spiel ist soweit ganz ok, zu viele Turnovers. Es war heute ein schlechtes Drittel von uns. Wir müssen schlampige Pässe vermeiden und die neutrale Zone besser überbrücken.“

Chancen hüben wie drüben – EHC Red Bull München war näher dran

Die Chancenverwertung war beim EHC Red Bull München noch suboptimal, zumal die Expected Goal Quote bei 1,53 lag. Es war ein ausgeglichenes Spiel, das von der Spannung lebte. Die Adler Mannheim starteten furios in den Mittelabschnitt. Patrick Hager in seinem 1003. DEL-Match prüfte mit einem harten Distanzkracher Keeper Maxi Franzreb, dann verpasste Yasin Ehliz beim Solo haarscharf die Führung. Der Spielfluss litt etwas in den ersten Minuten, obwohl es wenig Unterbrechungen gab.

Keeper Maxi Franzreb rettete beim schnellen drei auf zwei Vorstoß der Hausherren. Beide Goalies strahlten die nötige Ruhe aus und bewahrten ihre Teams vor möglichen Rückständen. Die Adler Mannheim wurden aktiver und erspielten sich genügend Möglichkeiten, um den ersten Treffer zu landen. Matthias Plachta verpasste beim Alleingang die Scheibe zu kontrollieren. Die Gäste leisteten sich zu viele leichte Fehler.

Oswald: „Es ist ein intensives Spiel, jede Chance ist hart erarbeitet, keinem wird etwas geschenkt. Wir brauchen uns nicht zu verstecken. Wir müssen dranbleiben und ihnen keinen Raum und Zeit geben.“

Doppelschlag für den EHC Red Bull München, die zwei Mal nachlegen

Das Duell dieser beiden Hochkaräter in der deutschen Eishockeyliga war auf Augenhöhe und die Zuschauer im ausverkauften SAP-Garden kamen auf ihre Kosten: es gab aufregende Torraumszenen, Alleingänge und viele Schüsse wurden geblockt. Auf beiden Seiten fehlten etliche Top Stürmer, doch die Akteure auf dem Eis machten ihre Sache sehr gut. Wann würde der Bann brechen und ein Team das erste Tor erzielen? Es knisterte förmlich im weiten Rund. Beide Teams leisteten sehenswerte Defensivarbeit und unterbanden oft im letzten Moment den entscheidenden Pass.

Vielleicht half nun das zweite Powerplay für die Hausherren: Jeremy McKenna erwies sich nun als Aktivposten, der aus jeder Position den Abschluss suchte. Die Adler Mannheim verteidigten leidenschaftlich, doch gegen das hartnäckige Nachsetzen von Patrick Hager in der 50. Spielminute hatte Maxi Franzreb letztlich keine Abwehrchance. Nun lag das Momentum auf Seiten der Gastgeber und Veit Oswald hätte beinahe nachgelegt. Die letzten zehn Minuten brachen jetzt an und die Adler Mannheim mussten mehr investieren, doch Taro Hirose machte ihnen einen Strich durch die Rechnung, als er beim Konter in der 52. Spielminute die Scheibe kunstvoll ins Netz beförderte.

War das die Vorentscheidung? Es war für die Gäste nun ein dickes Brett zu bohren, um zurückzukommen. Die Adler Mannheim verzeichneten zu wenig Abschlüsse im Schlussabschnitt. In der 56. Spielminute markierte Veit Oswald den dritten Münchener Treffer. Die Gastgeber konterten mit high speed die Gäste heute aus. Mit dem Empty Netter in der 58. Spielminute machte Tobi Rieder den Deckel endgültig drauf. Zum Schluss brachte Headcoach Oliver David seine Youngster, die in der hitzigen Schlussphase viel Erfahrung gewinnen konnten. Nun ging es nur noch um den Shutout für Goalie Mathias Niederberger, der letztlich auch eingetütet werden konnte.

Kälble: „Wir blieben lange im Spiel, zogen unnötige Strafen. Wir müssen mehr schießen und härter arbeiten. Wir lernen aus den Niederlagen und werden es analysieren.

Niederberger: „Der Sieg tut sehr gut. Wir haben uns den Sieg verdient. Heute hatten wir die nötige Geduld. Herzlichen Dank, so langsam kommt die Form wieder. So bildet sich auch das Selbstvertrauen, wir sind auf dem richtigen Weg.“

EHC Red Bull München – Adler Mannheim 4:0 (0:0|0:0|4:0)

Tore:

1:0 |50.| Patrick Hager (Kastner, Eisenschmid) PP1
2:0 |52.| Taro Hirose (Murphy, Hager)
3:0 |57.| Veit Oswald (Murphy)
4:0 |58.| Tobi Rieder (Kastner) EN

Haupt-Schiedsrichter: MacFarlane (USA) / Hunnius (GER)

Zuschauer: 10.796 (ausverkauft)

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press GmbH

Eishockey-Online Network

Medidaten | Kontakt | Impressum | copyright 2008-2024 eishockey-online