
Capitano Sandro Schönberger für einen Abend zurück am Pulverturm
Es war ein weiteres Heimspiel für Sandro Schönberger beim Live Podcast der “Straubinger Strafbank.” Die Veranstaltung fand im Citydom Straubing statt und es kamen ca. 150 Fans zu Zuhörer. Beim Meet and Greet ließ sich der ehemalige Kapitän der Straubing Tigers viel Zeit, um jeden Fan-Wunsch, sei es ein Selfie oder ein Autogramm auf dem Trikot, zu erfüllen.
“Wir” die Straubing Tigers
Das “Wir”, wenn Sandro Schönberger von den Straubing Tigers spricht, bekommt man aus ihm nicht mehr raus, wie er selber sagte. Auch nach über eineinhalb Jahren nach seinem letzten Pflichtspiel für die Niederbayern ist er mit Straubing so sehr verbunden, dass man denken könnte, er wäre immer noch ein Teil des Teams. Aktuell spielt er bei seinem Heimatverein, den Tölzer Löwen, in der Oberliga Süd. Dort tritt er auch in die Fußstapfen von vielen seiner Trainern bei den Tigers.
Er trainiert die Mannschaft seines Sohnes, der sich für die Position des Torhüters entschieden hat. Wie wichtig ihm dieser Fantreff heute Abend war, merkten die Zuhörer, als er seinen Tagesablauf schilderte. Um 5:30 Uhr klingelte der Wecker bei Familie Schönberger. Es ging nach Ravensburg zum Spiel der U13. Danach machte Sandro sich auf den Weg in die Gäubodenstadt und fuhr dann am selben Abend wieder zurück, denn bereits am Sonntag steht das nächste Spiel seiner U13 auf dem Plan.
Erinnerungen die bleiben
Andi und Robert, die durch den Podcast führten, stellten dem Capitano der Tigers viele Fragen und konnten die ein oder andere Anekdote entlocken. “Sehr gerne habe ich mit Laurent Meunier zusammengespielt, mit dem ich auch heute noch guten Kontakt habe.” Die Erinnerung an seinem ersten DEL Fight wurde genauso angesprochen, wie die ewigen Playoff-Duelle gegen die Eisbären Berlin, von denen er dennoch in höchsten Tönen sprach. Gegen den damaligen Meister, hatte er immer noch die Situation genau im Kopf, als das Aus für die Straubinger in den Playoffs kam. Doch die meisten Erinnerungen waren positiv, vor allem wenn es um viele ehemalige Mannschaftskollegen ging.
Lustig wurde es, als er über die Straubinger Torhüter Legende Barry Brust sprach. “Der hat sich im Training kaum bewegt, ist nie nach unten gegangen. Dann habe ich immer flach geschossen und getroffen, aber das hat ihn nie interessiert. Im Spiel hielt er dann auf einmal wieder alles.” In der Kabine meinte Sandro, dass er immer den Ton gut getroffen habe. “Zuerst musste ich selbst mit guten Leistungen vorangehen, dann konnte man auch mal das Wort an das Team richten, wenn es mal nicht so lief.” Aber auch als Kapitän hatte es mal knapp bei Coach Tom Pokel. “Es war Gameday und ich war im Mannschaftsbus mit unserem Busfahrer alleine. Da überredete ich ihn, dass ich mal eine Runde mit dem Bus fahren darf. Es gab da einen Wendeplatz, da konnte ich ein paar Runden drehen, bis Tom Pokel vor dem Bus stand. Der fand das nicht so richtig lustig so kurz vor dem Spiel.”
Letzte Saison durfte Sandro Schönberger beim Spengler Cup noch einmal für die Straubing Tigers auflaufen, was für ihn eine große Ehre war
Zum aktuellen Tabellenführer
“Wir haben diese Saison schon eine sehr starke Mannschaft und ich freue mich für meine alten Weggefährten wie Marcel, Tim und Daschi. Natürlich freue ich mich auch für Mike Connolly, mit dem ich am längsten bei den Tigers zusammenspielen durfte und ich hoffe, er kommt bald wieder zurück auf das Eis.” Mit einem Wort zu den Fans der Tigers war es auch nicht getan. “Ohne die würde das ganze hier gar nicht funktionieren. Da erinnert man sich an so vieles. Es ist sehr schön, wenn du in München gewinnst und über 1000 Fans feiern mit dem Team zusammen.”
Dann sollte sich Sandro noch einen Moment aussuchen, an den er sich immer zuerst erinnern wird. “Das ist schon sehr schwer, weil es so viele geile Momente in diesen 15 Jahren gab. Ich würde mich für das letzte Vorrundenspiel 2012 gegen Mannheim entscheiden. Wir lagen 1:3 zurück, haben das noch zum Sieg gedreht, sind dann alle in die Kabine und haben das Parallelspiel in Augsburg angesehen. Als das Ergebnis feststand und wir uns zum ersten mal direkt für die Playoffs qualifizieren konnten, war das ein unglaubliches Gefühl.”
Sandro Schönberger absolvierte für die Straubing Tigers in der Penny DEL 676 Spiele und erzielte dabei 80 Tore. Zwölf Jahre davon führte er das Team als Kapitän aufs Eis und wurde im Fanlager auch als Capitano bezeichnet. Seine beiden Kinder sind in Straubing geboren und zuletzt war er beim Gäubodenvolksfest zu Besuch in Niederbayern. Wenn er eines Tages seine Karriere beenden wird, werden wohl die Straubing Tigers sein Trikot mit der Nummer 27 unter das Hallendach ziehen, was gleichbedeutend ist, dass diese Nummer nie mehr im Profiteam der Straubing Tigers vergeben wird.
Bericht von: M_A | Foto: Citypress
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