
Fischtown Pinguins Bremerhaven wahrt die Chance für das Achtelfinal Rückspiel gegen Tampereen Ilves
Im diesjährigen Achtelfinale der Champions Hockey League trafen die Fischtown Pinguins Bremerhaven zuhause auf den finnischen Vertreter aus Tampereen Ilves.
Bremerhaven schaffte es gerade noch so unter die ersten 18 Teams, obwohl die Pinguins gegen Storhamar am letzten Vorrundenspieltag verloren und demzufolge auf Schützenhilfe angewiesen waren. Alle direkten Kontrahenten um einen Playoffplatz mussten Niederlagen einstecken und so traf Fischtown letztlich auf den Tabellenersten aus Finnland, der eine makellose Bilanz aufwies. Gerade gegen die auf dem Papier stärkeren Gegner schnitt Bremerhaven bisher sehr gut ab. Urbas, Bruggisser und Gudlevskis standen nicht zur Verfügung; gerade das Fehlen von Jan Urbas tat sehr weh, weil er bis jetzt CHL Top-Scorer war.
Rossmy: „Es hat viel Spaß gemacht beim Deutschland Cup und ich bringe viel Energie mit. Wir haben viel gearbeitet und sind bereit. Es gilt, sich gut zu regenerieren und gut zu essen. Der Gegner ist läuferisch sehr stark, es wird ein schnelles Spiel. Wir müssen sie zu Fehlern zwingen, dann können wir sie ärgern.“
Tampereen Ilves ging als Favorit in diese Partie und wollte seine bisherige weiße Weste nach der Vorrunde mit nur sieben Gegentoren weiter ausbauen. In der finnischen Liga lief es bis jetzt gar nicht gut, man stand sogar schon mal auf dem letzten Tabellenplatz.
Friesen gleicht für Fischtown Pinguins aus
Es war angerichtet für einen spannenden Eishockey Abend. Viele Tore würde es wohl nicht geben, weil die Defensive beider Teams im europäischen Wettbewerb bis dato herausragend stand. Headcoach Alex Sulzer gab dem Youngster Lenny Boos gleich mal Eiszeit. Die Finnen begannen dominant und Bremerhaven hatte alle Mühe, strukturiert ins Spiel zu kommen. Das erste Powerplay nutzten die Gäste sofort zur Führung: Torschütze war in der 8. Spielminute Arttu Pelli. Fischtown blieb davon unbeeindruckt und verbuchte erste gute Gelegenheiten.
Ilves schaffte es aber immer wieder die Hausherren in deren Zone zu beschäftigen. Nichtsdestotrotz gelang den Fischtown Pinguins in der 11. Spielminute durch einen Bilderbuch Konter von Alex Friesen der schnelle Ausgleich. Die Hausherren waren nun voll da und wollten nachlegen; vielleicht war die finnische Führung der Weckruf für die Seestädter, welche ihrerseits nun ihr erstes Powerplay hatten, das sie sehenswert absolvierten, doch Tampereen, der 16-fache finnische Meister, kassierte in der CHL noch keinen einzigen Gegentreffer. Bremerhaven lebte von seiner hohen Effizienz bei nur sieben Torschüssen.
Christian Wejse verzückt die Fans
Tampereen Ilves starteten ebenso zielstrebig in den Mittelabschnitt, doch Bremerhaven zehrte von seiner hervorragenden Bully Quote, die auch schon in der DEL bemerkenswert ist. Defense first lautete das Motto beider Teams, doch schnelle Vorstöße gehörte auch zu ihrem Credo. Ilves Tampereen verpasste dann die erneute Führung und bekam die nächste Überzahlmöglichkeit zugesprochen, welche schadlos blieb für die Gastgeber. Keeper Leon Hungerecker hielt seinen Kasten weiterhin sauber.
In der 32. Spielminute markierte Christian Wejse die erstmalige Führung für seine Farben, was aber noch per Videostudium verifiziert wurde. Schön und perfekter Einstand für Lenny Boos in der CHL, der den Assist gab. Der Treffer kam etwas aus dem Nichts, weil die Finnen optisch überlegen war. Dies war ein Nadelstich für Ilves, das nun gefordert war, aus seinen Chancen und den größeren Spielanteilen mehr zu machen. Nun gab es für die Gäste die ideale Möglichkeit zu Toren, da Bennet Rossmy eine Matchstrafe aufgebrummt bekam. Dies wurde in Person von Matik Torok in der 39. Spielminute schnell zum Remis genutzt.
Tampereen Ilves im Powerplay eiskalt
Tampereen Ilves durfte noch mit knapp drei Minuten im Powerplay beginnen: nun hieß es für die Fischtown Pinguins gut dagegenzuhalten und diese brenzlige Situation schadlos zu überstehen. Dies gelang jedoch nicht, denn Erik Borg markierte in der 42. Spielminute die zweite Führung für die finnischen Gäste. Wer würde nun den Part für den ausgeschlossenen Bennet Rossmy übernehmen? Erstmal durften die Pinguins Powerplay üben: Routinier Miha Verlic probierte den smarten Bauerntrick, scheiterte aber am lettischen Gäste Goalie, der sich dann erneut einem heimischen Powerplay gegenüberstand, das aber nichts Zählbares einbrachte.
Im Gegenteil, nun waren die Finnen wieder mit einem Mann mehr auf dem Eis dran. Die Schussstatistik sprach bisher eine klare Sprache zugunsten der Gäste. Nun bracht die Crunch Time an und Bremerhaven läutete die Schlussoffensive ein und Lenny Boos durfte weiter Eiszeit sammeln, eine tolle Anerkennung seitens Alex Sulzer. Jetzt gab es den ultimativen Showdown, denn es gab erneut Powerplay für Fischtown, doch der Ausgleich kam nicht mehr zustande. Trotzdem waren noch alle Chancen vorhanden, um im Rückspiel doch noch ins Viertelfinale einzuziehen.
Bremerhaven trat am 19.11.25 zum Rückspiel gegen Tampereen Ilves in deren NOKIA Arena an.
Fischtown Pinguins Bremerhaven – Tampereen Ilves 2:3 (1:1|1:1|0:1)
Tore:
0:1 |08.| Arttu Pelli (Ratinen) PP1
1:1 |11.| Alex Friesen (Görtz)
2:1 |32.| Christian Wejse (Boos)
2:2 |39.| Matik Torok (Mantykivi) PP1
2:3 |42.| Erik Borg (Palola) PP1
Zuschauer: 3.048
Schiedsrichter: Ovstedal / Hebeisen
Bericht von: Hermann Graßl | Foto: Bremerhaven
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