
Eislöwen ringen Schwenningen in vorgezogener Feiertagspartie nieder
Vorgezogene Partie vom 38. Spieltag – und das zu einer für DEL-Verhältnisse ungewohnten Uhrzeit: Der Feiertag in Dresden sorgte für einen frühen Beginn in der JOYNEXT Arena. Bei den Wild Wings stand erstmals seit zwei Spielen nicht Joacim Eriksson im Tor, der nach seinen beiden Shutouts die Reise nicht mit antrat. Für ihn rückte Michael Bitzer zwischen die Pfosten. Zudem feierte Tim Gettinger nach seiner Verletzung vom ersten Spieltag sein Comeback im Line-up. Die Eislöwen mussten dagegen auf C.J. Suess, Niklas Postel und Oliver Granz verzichten. In einer wilden Partie sicherten sich die Hausherren, in der Verlängerung den Zusatzpunkt.
Dresden setzt frühe Akzente
Die Hausherren starteten mit deutlich mehr Zug zum Tor und suchten konsequent den Weg in die Offensive. Schwenningen dagegen kam kaum ins Tempo und fand offensiv zunächst nicht statt. Während die Eislöwen früh mehrere Abschlüsse auf die Kiste von Michael Bitzer brachten, verbuchten die Gäste bis zum ersten Powerbreak lediglich einen einzigen Schuss.
Defensiv agierte Dresden stabil, blockte zahlreiche Versuche und zwang die Wild Wings immer wieder zu Distanzaktionen. Bitzer war auf der anderen Seite mehrfach gefordert und hielt sein Team zunächst im Spiel. In der 16. Minute war es dann soweit: Nach einem starken Zuspiel von Tomas Andres tauchte Travis Turnbull frei am langen Pfosten auf und verwertete eiskalt. Schwenningen antwortete, doch Danny O’Regan scheiterte aus kurzer Distanz – ein sinnbildlicher Moment für das erste Drittel.
Wild Wings steigern sich und werden belohnt
Nach der Pause wirkten die Wild Wings deutlich wacher. Tyson Spink verpasste früh den Ausgleich nur knapp, während Dresden bei einem scharfen Querpass Glück hatte, dass die Scheibe parallel zur Torlinie durch den Slot rutschte. Die Youngster-Reihe um Hakon Hänelt setzte den nächsten Impuls – und ab diesem Moment war Schwenningen endgültig im Spiel.
Alex Karachun und Tylor Spink ließen beste Gelegenheiten liegen, ehe eine vierminütige Überzahl nach einem hohen Stock von Austin Ortega folgen sollte. Die ersten zwei Minuten blieben jedoch harmlos, stattdessen hatte Rourke Chartier sogar die Chance auf das 2:0 für Dresden. Erst mit Ablauf der Strafe schlugen die Gäste zu: Thomas Larkin zog von der blauen Linie ab, Hänelt arbeitete den Rebound über die Linie.
In dieser nun klar schwenningerlastigen Phase fuhr Dresden einen Entlastungskonter, doch Bitzer parierte spektakulär und hielt das 1:1 fest.
Schlagabtausch im Schlussdrittel
Direkt nach Wiederbeginn profitierte Danny O’Regan von einem Fehlpass im Dresdner Drittel, scheiterte aber an Olkinuora. Kurz darauf durften die Wild Wings nach einer Spielverzögerung ins Powerplay – Jorden Swarz verpasste die Führung nur um Millimeter.
Die Gäste blieben dran und wurden belohnt: Nach einem Puckgewinn in der Offensive zog Dominik Bittner von der blauen Linie ab und traf präzise zur verdienten Führung. Olkinuora musste kurz darauf gegen Phil Hungerecker stark retten, ehe die Partie erneut kippte. Die Eislöwen kamen in Überzahl und Austin Ortega verwertete einen Abpraller zum 2:2.
Ein weiterer Moment der Unordnung in der Schwenninger Defensive zwang Bitzer sofort zu einer erneuten Glanztat. Dresden übernahm wieder die Initiative und deckte den Wild-Wings-Goalie mit Schüssen ein. Doch genau in dieser Drangphase gelang den Gästen ein Nadelstich: Zach Senyshyn setzte entschlossen nach, bediente Hungerecker – und der stellte aus kurzer Distanz auf 3:2.
Die Antwort der Eislöwen ließ keine Minute auf sich warten. Andrew Yogan brachte die Scheibe aus spitzem Winkel zum Tor, Bitzer lenkte sie unglücklich mit der Stockhand über die Linie. Direkt im Anschluss kassierte Bittner eine weitere Strafe, die Wild Wings verteidigten das Unterzahlspiel allerdings konzentriert – begünstigt durch eine Strafe gegen Chartier wegen hohen Stocks.
Im Vier-gegen-Vier passierte wenig. Die verbliebene Überzahl bis zur Schlusssirene konnte Schwenningen nicht nutzen, denn Dresden störte aggressiv, blockte Pässe und hielt das Unentschieden fest. Damit ging die Begegnung in die Verlängerung.
Verlängerung – Ortega entscheidet mit Einzelleistung
In der Overtime setzte Austin Ortega den Schlusspunkt. Der Dresdner Angreifer zog nach einem dynamischen Solo von der rechten Seite nach innen, verschaffte sich mit einem schnellen Richtungswechsel Raum und vollendete präzise ins lange Eck.
Bericht von: BM | Foto: Archivbild / citypress
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