Endstation Nürnberg: Frankfurt steigt in Nürnberg aus

23.November 2025DEL

Das erste Duell zwischen Nürnberg und Frankfurt konnten die Franken damals mit 0:3 in der Börsestadt für sich entscheiden. An der Situation beider Clubs hat sich bis auf minimale Änderungen an der Tabellensitution wenig getan. Dennoch befinden sich die Löwen nach der Übernahme von Tom Pokel in einem kleinen Aufwärtstrend. Die Ice Tigers hingegen kämpfen weiterhin mit einem rießen Lazarett und dennoch konnte man vergangenen Freitag mit drei Punkten in Bremerhaven als Sieger vom Eis gehen.

Die Nürnberg Ice Tigers bezwingen die Löwen Frankfurt – drei Nürnberger Treffer im 2. Drittel!

Fuß fassen: Unmöglich

Die Ice Tigers setzten Frankfurt in den ersten Minuten gewaltig unter Druck. Egal ob in Überzahl oder im fünf gegen fünf, Mirko Pantkowski hatte im Tor der Löwen ordentlich schwitzen müssen um die Null zu halten.
Bis zur achten Minute gelang ihm das auch eindrucksvoll – wenn da nicht Brett Murray gewesen wäre: Cody Haiskanen spielte von der blauen Linie einen harten Pass auf die Kelle des Nord-Amerikaners, vor dem Tor lupfte er die Scheibe locker zur Führung über das Schulterpolster von Mirko Pantkowski.

Mit der ersten Überzahl-Sequenz kamen auch die Frankfurter im Spiel an und schafften es stetig die Ice Tigers unter Druck zu setzen, bislang jedoch noch nicht von Erfolg gekürt. Die Mannschaft von Tom Pokel versuchte sich im fortgeschrittenen Spielverlauf über die Physis und Härte in die Partie zu kämpfen, aber dann doch überhart, weil Philipp Bidoul wegen Behinderung kurz vor Drittelende wieder auf der Strafbank Platz nehmen durfte. Die Schlinge des Ice Tigers Powerplay zog sich immer weiter zu. Mit ettlichen Chancen und einem weihnachtsähnlichen Klingeln am Posten des Frankfurter Gehäuses konnten die Löwen doch noch unbeschadet davon kommen.

Mit der Pausensirene hieß es erst einmal ,,Durchatmen” für die Gäste. Man konnte sich extrem glücklich schätzen, dass es nicht weitere zwei, drei Mal im Netz eingeschlagen hatte.

Studenten

Die Ice Tigers hatten anscheinend in der Pause das Eishockey Lehrbuch studiert, denn wie aus diesem fiel der nächste Treffer: Timo Bakos trug im Zusammenspiel mit Greg Meireles den Puck ins Drittel der Gäste, Meireles passte aus der linken Ecke in den Slot auf Verteidiger Cody Haiskanen. Der machte es schon wie beim 1:0 genial und entschied sich für den Pass, diesmal an den langen Pfosten zu Tyler Spezia, dessen wuchtiger Direktschuss den Weg zum 2:0 ins Tor der Löwen fand.

Ich kopiere den ersten Satz mit dem Lehrbuch einfach nochmal: Die Ice Tigers hatten anscheinend in der Pause das Eishockey Lehrbuch studiert, denn wie aus diesem fiel der nächste Treffer. Markus Weber spielte aus der eigenen Zone einen perfekten Pass in den Lauf von Tyler Spezia, in Koopertion mit Timo Bakos spielten die Stürmer sich die Scheibe zu. Als sich Mirko Pantkowski entschied die Schussbahn für Timo Bakos zu schließen, legte der junge Deutsche im letzten Moment nochmal quer und Spezia musste das Spielgerät nur noch über die Linie drücken.

Die Börsestädter taten sich schwer in die gegnerische Zone zu gelangen, auch ein zwei auf eins über Cameron Brace und Markus Lilja konnte man nicht in ein Tor ummünzen. Es fand wie so oft statt: Wenn Frankfurt alles richtig machte, setzte Niklas Treutle im Tor ein fast vor das alles und ließ die Frankfurter spektakulär verzweifeln.

Gegen Ende des Mittelabschnitts kamen die Frankfurter einem wacher und aktiver vor und dennoch ideenlos. Bis zum Abschluss spielte man sich Chancen sauber raus und stand dennoch nach 40 Minuten ohne eigenen Treffer da.

Aber es kam noch dicker für die Mannen vom Main: Nürnberg konterte wieder über ihren Top-Scorer Evan Barratt, der Amerikaner spielte mit den Verteidigern ,,Catch me, if you can” und zog vor das Gehäuse der Gäste mit der Rückhand bugsierte er die Scheibe in Richtung Tor. Mit ein wenig Glück rutsche die Scheibe durch den Arm von Pantkowski zum 4:0 über die Linie.

Fanbase: Eishockey

Es wurde leise in der Arena nach einem medizinischen Notfall im Frankfurter Fanlager, Minutenlang behandelten Rettungskräfte die verletzte Person. An dieser Stelle bleibt nur ,,Gute Besserung” zu sagen und zu hoffen, das der Person geholfen werden kann. Zum Glück kam mitte des letzten Spielabschnitts die Nachricht, dass sich die verunglückte Person außer Lebensgefahr befinde.

Es wirkte gespenstisch am Kurt-Leucht-Weg, beide Fanlager stellten den Support folgerichtig ein und die Partie erinnerte eher an ein Trainingsspiel als eines im Ligabetrieb. In der Stille versuchte Frankfurt weiterhin sein Glück und machte ordentlich Radau um Niklas Treutle und endlich funktionierte es – Noah Dunham schoss flach auf die Schoner von Niklas Treutle, der sonst sichere Goalie musste Prallen lassen und sah dabei zu wie Maksim Matushkin den Puck zum 1:4 über die Linie schob.

Die Löwen duften sogar noch ein zweites Mal jubeln: Die Frankfurter zeigten ein anderes Gesicht im letzten Drittel, Fabio Kose flippte die Hartgummischeibe vor das Tor der Franken, dort hielt Ryan McKiernen mit all seiner Erfahrung die Kelle hin und verwandelte sehenswert zum 2:4 Anschlusstreffer.

Tom Pokel ging zwei Minuten vor der Schlussirene nochmal ,,all in” und zog Mirko Pantkowskiaus seinem Tor für einen sechsten Feldspieler. Dabei blieb es aber auch, denn Jakob Weber vollstreckte zum 5:2 Endstand mit einem Schuss ins verwaiste Tor der Gäste.

Fazit: Die Nürnberg Ice Tigers überzeugten voll und ganz an diesem Wochenende und konnten trotz der Verletztenmiesere ein sechs-Punkte-Wochenende feiern. Die Löwen hingegen mussten sch mit drei Punkten vom Freitag zufrieden geben. Die Löwen kamen erst im letzten Drittel aus den Puschen und spielten das Tom Pokel-Eishockey und 20 Minuten gutes Eishockey reichen bekanntlich eben nicht in der engen Deutschen Eishockey Liga.

Stimmen: folgen

Nürnberg Ice Tigers – Löwen Frankfurt 5:2

Tore:
1:0|8.|Brett Murray (Cody Haiskanen, Jake Ustorf)
2:0|22.|Tyler Spezia (Cody Haiskanen, Greg Meireles)
3:0|28.|Tyler Spezia (Timo Bakos, Markus Weber)
4:0|39.|Evan Barratt (Jake Ustorf)
4:1|45.|Maksim Matushkin (Noah Dunham)
4:2|53.|Ryan McKiernen (Fabio Kose)
5:2|59.|Jakob Weber (Greg Meireles, leeres Tor)

Zuschauer:6023

Bericht von: Luca Schindler | Foto: Birgit Eiblmaier

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