Genf-Servette HC erstmals Champions League Sieger!

21.Februar 2024CHL

Im diesjährigen Finale der Champions League trafen die Vertreter aus Genf-Servette HC sowie Skelleftea AIK aufeinander. Dank der besseren Gesamtbilanz in der gesamten CHL-Saison fand das Endspiel im Genfer Stadion Patinoire des Vernets statt.

Der Schweizer Club setzte sich knapp gegen den finnischen Kontrahenten aus Rauman Lukko durch, während sich die schwedische Mannschaft hauchdünn gegen die tschechische Auswahl von HC Vitkovice behaupten konnte. Dieses Finale war eine Premiere, denn bisher gab es noch kein Aufeinandertreffen dieser beiden Teams im Rahmen dieses europäischen Wettbewerbs. Die Heimbilanz von Genf war im Wettbewerb herausragend mit sechs Erfolgen. Aktuelle Top Scorer bei Skelleftea AIK waren der Kanadier Dylan Sikora und Max Lindholm auf den Plätzen zwei und drei des laufenden Wettbewerbs. Bei Genf-Servette HC zeichneten sich bislang die beiden Finnen Valtteri Filippula, dem Tripple Gold Mitglied sowie Sakari Manninen auf Rang sechs und acht der aktuellen Liste aus. Mit Jussi Olkinuora stand ein Top Goalie und Weltmeister im Gehäuse. Axel Sandin-Pellikka von Skelleftea wurde im NHL Entry Draft für Detroit an 17. Stelle gedraftet. Genf ist auf heimischen Eis in dieser Saison bislang noch ungeschlagen und Skelleftea hatte bis auf eines alle seine Auswärtsspiele in der Liga gewonnen. Dies versprach eine ausgeglichene und spannende Begegnung zu werden.

Idealer Start von Genf, Effizienz der Gäste, Special Team der Genfer stach doppelt

Von der ersten Sekunde gingen beide Teams hochmotiviert und rasant zu werke und nahmen Geschwindigkeit auf ohne sich allzu lange abzutasten. Jussi Olkinuora war ein mitspielender Keeper, der gute Aufbaupässe initiieren konnte. Beide Finalisten betrieben ein aggressives Forechecking und es ging munter rauf und runter, was den Fans sehr gefiel. Goalie Linus Söderstrom musste früh sein Können unter Beweis stellen. In der 6. Spielminute markierten die Hausherren in Person von Eliot Berthon scheinbar die frühe Führung, was im Videostudium noch analysiert wurde, weil sich das Gehäuse beim Abschluss von der Verankerung löste. Auf dem Eis wurde auf ein ‚good goal‘ entschieden und dies wurde schließlich auch bestätigt. Perfekter Start für die Gastgeber, die nun auch ihr erstes Powerplay zugesprochen bekamen. In dieser Sequenz hatten die Gäste aus Schweden sogar zwei Mal die Chance zum Shorthander. Skelleftea hielt sich schadlos und startete selbst gefährliche Vorstöße. Wie aus dem Nichts stellte Skelleftea in der 12. Spielminute durch Martins Dzierkals die Partie auf Remis. Es war erst deren zweiter echter Torschuss, d.h. Effizienz pur seitens der Schweden, die nun agiler und mutiger wurden. Nun war wieder das Penalty Killing der Gäste gefragt, welches jedoch dieses Mal gegen das brillante Kombinationsspiel der Hausherren machtlos war. Sakari Manninen erzielte den erneuten Führungstreffer aus einem spitzen Winkel. Es gab aber vor dem endgültigen Jubel noch die Coaches Challenge von Skellefteas Trainer Robert Ohlsson die jedoch ins Leere lief. Nach den neuen Statuten in der Champions League dauerte das Powerplay noch weiter an und wurde sogar noch durch einen zweiten Überzahltreffer für die Hausherren belohnt. Torschütze war Daniel Winnik, der den Puck im Slot erfolgreich abfälschte. Mit einem famosen Schlussspurt ging Genf-Servette in die erste Drittelpause.

Intensiver Schlagabtausch

Welch ein ‘incroyable first period’ seitens der Gastgeber aus Genf-Servette! Konnten die Hausherren daran nahtlos anknüpfen? Genf drängte gleich zu Beginn auf den vierten Treffer auch mit den begeisterten heimischen Fans im Rücken. Der Gäste Goalie Linus Söderstrom hatte sofort viel zu tun und musste des Öfteren beherzt eingreifen. Jetzt war Skelleftea erstmals in einfacher numerischer Überlegenheit, blieb aber ohne Fortune. Physis und Speed waren weiterhin konstant hoch und beide Teams kreierten hochklassige Spielzüge. Es war ein würdiges Finale zweier Klasse Mannschaften in einem stimmungsvollen Ambiente. Im Mittelabschnitt neutralisierten sich die Clubs weitgehend und Top Chancen waren Mangelware. Kurz vor Drittelende gab es einen Wechselfehler bei den Gastgebern, was den Gästen ein zweites spätes Powerplay ermöglichte, die Gelegenheit zu verkürzen und mit diesem psychologischen Momentum in die Kabine zu gehen. Letztlich hielt Genf die zwei Tore Führung. Bei den Torschüssen lag im zweiten Drittel Skelleftea knapp vorn.

Schweden bleiben hartnäckig, Genf am Ende Titelträger

Konnte sich Genf-Servette, die Eagles, als erstes Schweizer Team die europäische Trophäe sichern? Alles sprach zugunsten der Hausherren zu diesem Zeitpunkt, doch ein zwei Tore Rückstand hatte noch nichts zu bedeuten im Eishockey. Skelleftea drängte nun vehement ohne in aussichtsreiche Positionen zu gelangen. Genf stand sehr kompakt in der Defensive und setzte Nadelstiche. Doch dann war es doch passiert, denn in der 49. Spielminute verkürzte Skelleftea durch Anton Heikkinen und sorgte so wieder für Hochspannung. Die Härte nahm nun merklich zu und Goalie Jussi Olkinuora, der heute nicht immer den sichersten Eindruck machte, musste nun hellwach sein, weil die Gäste zum Schlussspurt ansetzten. Das Momentum lag jetzt bei Skelleftea, doch Sakari Manninen hätte beinahe mit seinem gedachten Zuspiel beim Solo für große Gefahr gesorgt. Genf war nun mehr mit Verteidigungsarbeit beschäftigt und die Gäste suchten nach Lösungen. Es brachen die letzten regulären fünf Minuten an und die Anspannung auf den Rängen war spürbar, insbesondere weil Skelleftea sich Chance um Chance herausspielte. Zu allem Ungemach für die Hausherren gab es ein Powerplay für die Gäste. Genf verteidigte leidenschaftlich und die Fans unterstützten ihre Akteure nach Kräften. Sogar in Unterzahl blieb Genf-Servette gefährlich und Jussi Olkinuora avancierte nun zum Helden im Hexenkessel. Headcoach Robert Ohlsson ging All in und brachte den sechsten Feldspieler. Es verblieben lediglich 60 Sekunden und Genf gab alles, um den Titel zu sichern. Nach nervenaufreibenden letzten Minuten jubelten die Hausherren über ihren ersten Champions League Finalsieg. Die Halle wurde zum Tollhaus und die Zuschauer kamen aus dem Feiern nicht mehr heraus.

Genf-Servette HC, das sich aktuell nicht für nächste Champions League qualifizieren konnte, hat sich nun durch diesen Finalsieg das Ticket gesichert.

Genf-Servette HC – Skelleftea AIK 3:2 (3:1|0:0|0:1)

Tore:

1:0 |06.| Eliot Berthon (Jacquemet)
1:1 |12.| Martins Dzierkals (Lindholm)
2:1 |18.| Sakari Manninen (Hartikainen, Filippula) PP1
3:1 |19.| Daniel Winnik (Berni, Praplan) PP1
3:2 |49.| Anton Heikkinen (Lindberg)

Zuschauer: 7.135

Schiedsrichter:  Kaukokari (FIN) / Kova (FIN)

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: CHL


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