Befreiungsschlag der Löwen Frankfurt gegen Adler Mannheim

19.Februar 2024DEL

In der Eissporthalle empfingen die Löwen Frankfurt die Adler Mannheim zum traditionellen Derby. Für die Löwen Frankfurt war es ein Do or Die Match, in dem es um richtungsweisende Punkte im Abstiegskampf ging. Der Abstand zur roten Laterne betrug nur noch einen mickrigen Zähler und nun mussten dringend Siege her. Frankfurts Line Up war unverändert. Die Adler Mannheim schienen zum richtigen Zeitpunkt den Turnaround gefunden zu haben und wollten nun ihren Fokus auf die Top Sechs der Liga richten. Dank der Nachverpflichtung von Leon Gawanke und dem mittlerweile wieder kompletten Kader hoffte das Team um Headcoach Dallas Eakins auf drei Zähler. Bislang hatten die Adler Mannheim in allen drei Begegnungen die Nase vorn. David Wolf absolvierte sein Comeback, nachdem er zuletzt als überzähliger Akteur pausieren musste. Auf dem Papier war Mannheim Favorit, doch bekanntlich erlebt ein Derby oft ganz eigene Gesetze.

Adler mit Shorthander, Löwen beißen zurück

Schon vor dem Match war die Stimmung im pickepacken Stadion herausragend; beide Fanlager gaben alles. Die Löwen Frankfurt kamen früh in den Genuss des ersten Powerplays. In dieser Disziplin mussten die Hausherren wieder den Schalter umlegen und mehr scoren. Doch es kam in der 6. Spielminute ganz anders, denn die Adler Mannheim erzielten in Person von Stefan Loibl das Unterzahltor. Dies war bereits der 8. Shorthander von Mannheim, der Ligabestwert aktuell.  Matthias Plachta visierte dann die Querlatte aus dem Bullykreis an. Die Adler erwiesen sich bislang als höchsteffektiv in ihrer Chancenverwertung und nach dem Führungstreffer die Partie weitgehend im Griff, was sich auch am Torschussverhältnis klar ausdrückte. Markus Schweiger prüfte dann Felix Brückmann zum ersten Mal nach einem erfolgreichen Forechecking in der Adler Zone. Auch Cameron Brace scheiterte am Gäste Goalie und die Adler hatten urplötzlich mehr zu verteidigen. Schockmoment, doch Markus Lauridsen konnte die an der Linie entlangtrudelnde Scheibe gerade noch wegfischen. Im Gegenzug markierte Maksim Matushkin 59 Sekunden vor der Drittelsirene den Ausgleichstreffer. So eng lagen Glück und Pech beieinander.

Bokks grandioser Antritt

Die Löwen Frankfurt durften sich nicht allzu viele leichtfertige Scheibenverlust leisten gegen die pfeilschnellen Adler. Julius Hudacek musste dann sein ganzes Können zeigen, um den erneuten Rückstand zu verhindern. Die Gastgeber holten bei den Torschüssen auf und Keeper Felix Brückmann durfte sich über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen. Wenn Mannheim ins Rollen kam, hatte Frankfurt Probleme, dagegenzuhalten. Das zweite Frankfurter Powerplay stand nun an: die Löwen drängten mächtig, wählten dabei aber den einen oder anderen Pass zu viel. Dieses Überzahlspiel sah sehr gut aus, jedoch erfolglos. Julius Hudacek war dann wieder gefordert, machte aber seine Sache hervorragend. Bei einem zwei auf eins Konter stellte Dominik Bokk in seiner dynamischen Art mit einem satten Handgelenkschuss die erstmalige Führung für die Löwen her, die sich diesen Spielstand redlich verdienten. Inzwischen holte Frankfurt bei der Schussbilanz auf und lag nun mit der Schlägerspitze vorne. Die Adler Mannheim übten nun wieder viel Druck aus und Headcoach Dallas Eakin ließ seine Reihen mittlerweile stark rotieren. Diese Umstellungen entfachten neue Energie bei den Adlern. Letztlich drehte Frankfurt die Partie komplett.

Wildes Drittel

Die Löwen Frankfurt drehten zu Beginn des Schlussabschnitts auf und holten das nächste Powerplay heraus, welches erneut einen sehr guten Eindruck hinterließ. Weiterhin war das Tempo auf beiden Seiten extrem hoch und es wurde um jeden Zentimeter Eis gerungen. Jetzt blieben die Hausherren etwas zu passiv und die Adler Mannheim nisteten sich länger in der Löwen Zone ein. Beide Teams lieferten sich ein mitreißendes Match voller Leidenschaft und technischen Raffinessen. In der 50. Spielminute war das Solo von Julian Napravnik von Erfolg geprägt, als er schon am Boden wieder gedankenschnell sich aufrichtete und die Scheibe hoch unters Dach hievte. Nun wackelten die Adler Mannheim gehörig und gaben die Scheibe zu schnell her. Es entwickelte sich ein echtes Playoff Eishockey Spiel mit allem, was dazugehört. Die Fans gestalteten die Eissporthalle zu einem Hexenkessel. Von Lajunens Schlittschuh prallte der Puck dann ganz unglücklich ins eigene Gehäuse; als Torschütze jubelte Kris Bennett. Nun wurde es in den letzten Minuten noch hochspannend und dramatisch. Bei einem erneuten Konter passte Dominik Bokk genial auf Julian Napravnik, der seinen Doppelpack schnürte. Die Adler gingen nun All in diesem Wahnsinnsderby, das kurze Zeit später seinen nächsten Höhepunkt erlebte, als Matthias Plachta wieder verkürzte. Den Adlern lief die Zeit erbarmungslos davon und Chad Nehring machte mit seinem Treffer 17 Sekunden vor dem Ende den Deckel drauf.

Fazit: Die Löwen Frankfurt verdienten sich diesen sehr wichtigen Sieg gegen hartnäckige Adler aus Mannheim, die immer wieder zurückkamen und den Hausherren einen tollen Kampf lieferten.

Stimmen zum Schluss:

Eakins (HC): “Frankfurt spielte sehr leidenschaftlich. Wir hatten zu viele Turnovers und Konter heute. Es liegt immer am einzelnen Mindset, wir respektieren immer den Gegner, wir wollen immer nur das nächste Spiel gewinnen.

Fritzmeier (HC): „Wir freuen uns sehr, können sehr stolz auf uns und die Fans sein, auch auf unsere Betreuer. Jeder hat alles gegeben, wir wollten heute den Sieg, wir haben es geschafft, sie heute in Schach gehalten. Es zählt für uns jeder Punkt, wir waren heute richtig eingeschworen und haben es uns verdient.”

Löwen Frankfurt – Adler Mannheim 5:3 (1:1|1:0|3:2)

Tore:

0:1 |06.| Stefan Loibl (Kühnhackl) SH1
1:1 |20.| Maksim Matushkin (Burns, Schweiger)
2:1 |32.| Dominik Bokk (Matushkin)
3:1 |50.| Julian Napravnik 
3:2 |56.| Kris Bennett (Fischbuch)
4:2 |58.| Julian Napravnik (Bokk)
4:3 |59.| Matthias Plachta (Gawanke, Vey)
5:3 |60.| Chad Nehring ENG

Haupt-Schiedsrichter: Frano (CZE) / Palkovi (HUN)

Zuschauer: 6.990 (ausverkauft)

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: Citypress


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