Das drittlängstes Spiel der DEL Geschichte geht an die Eisbären Berlin

4.April 2024DEL, Nationalmannschaft

Das drittlängstes Spiel der DEL Geschichte geht an die Eisbären Berlin, die in Straubing in der 111. Minute mit 3:4 durch Ty Ronning gewinnen und die Halbfinalserie damit mit 2:0 anführen.

Tigers von der ersten Sekunde an hellwach

Straubing präsentierte sich unbeeindruckt nach der ersten Niederlage in Berlin und konnte von der ersten Sekunde an, die Initiative ergreifen. Die Gäste blieben weitestgehend harmlos. Nur einmal musste Florian Bugl, der den Vorzug vor Hunter Miska bekam, beherzt eingreifen. Nachdem Connolly schon die Führung auf dem Schläger hatte, besorgte sie kurz danach Philipp Samuelsson. Sein Querpass vors Tor wurde durch einen Schlittschuh ins Tor abgefälscht. Philipp Samuelsson: “Wir hatten einen guten Start. Das Tor war zwar etwas glücklicherweise durch den Schlittschuh abgefälscht, aber wir nehmen was kommt. Es ist wichtig, dass wir das Momentum an uns gezogen haben.”

Spiel mit dem Feuer

Im zweiten Abschnitt, das gleiche Bild, weil Straubing das Spiel nach vorne forcierte, doch bei Jake Hildebrand war Endstation. Die Niederbayern versuchten viel, zogen direkt vors Tor, probierten es aus der Distanz und im Überzahl. Überraschenderweise hatten beide Teams ihre größten Möglichkeiten jedoch in Unterzahl. Connolly und Tiffels vergaben allein vor den Goalies. Die Hauptstädter, von denen man lange nichts gesehen hatte, schlugen noch vor der Pause gleich doppelt zu. Jonas Müller und Leo Pföderl drehten das Spiel für die Eisbären. Blaine Byron: “Das 1:1 hat uns wieder mehr Energie gebracht. Straubing spielt sehr stark und wir müssen uns bei unserem Goalie bedanken. Der macht da hinten immer unglaubliche Dinge, die uns helfen.”

Bugls Monster Save bringt die Verlängerung 

Die Eisbären gingen das letzte Drittel sehr abgezockt an. Blaine Byron stand genau richtig neben den Tor und besorgte die beruhigende 1:3 Führung für sein Team. Die Hausherren standen mit dem Rücken zur Wand, wurden aber vom eigenen Anhang frenetisch nach vorne gepeitscht. Ein phänomenaler Spielzug über Samanskis Doppelpass mit Lipon und anschließend mit Connolly brachte die Tigers wieder ins Spiel. Von da an spielte nur noch Straubing auf ein Tor und Cole Fonstad sah vier Minuten vor Ende die sich bietende Lücke, ließ gleich drei Abwehrspieler der Gäste aussteigen und ließ bei seinem Schuss auch Jake Hildebrand alt aussehen. Das war noch nicht genug und die Niederbayern spielten förmlich auf Sieg. Doch es gab noch einen Schreckmoment. Blaine Byron scheiterte 23 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit an Florian Bugl, der mit einem Spagat die vorzeitige Niederlage verhinderte.

51 Minuten Krimi in der Verlängerung

Es gibt wohl kaum etwas aufregenderes als eine Verlängerung in den Playoffs. Natürlich gab es auf beiden Seiten Momentums. Gegen Ende der ersten Verlängerung schleppten sich einige Tigers Spieler mit letzter Kraft über das Eis. Die Berliner hatten die Chance den Deckel zuzumachen, aber ein überragender Florian Bugl hatte auch hier etwas dagegen. In der zweiten Verlängerung fingen sich die Gastgeber wieder und kamen zu guten Möglichkeiten, aber auch hier war wieder bei Goalie Jake Hildebrand Endstation.

Mike Connolly hatte die beste Chance für die Tigers das Spiel zu entscheiden, als er plötzlich alleine vor Hildebrand auftauchte. Doch es kam anders. Ein Distanzschuss von Ty Ronning brachte Eisbären-Fans in Extase. Es war in dieser Sekunde so viel Verkehr vor dem Tor von Bugl, dass der Torschütze selbst zuerst gar nicht bemerkte, dass der Puck im Tor lag. Damit geht Berlin nach einem Eishockey-Krimi mit 2:0 in der Serie in Führung.

Stimmen zum Spiel:

Ty Roning (Eisbären): “Es war ein harter Kampf und wir haben durch unseren Spirit und eine gute Teamleistung den Sieg errungen. Das nächste Spiel wird noch schwerer, denn Straubing ist ein sehr gutes Team und wird nicht aufgeben.”

Joshua Samanski (Tigers): “Wir haben heute alle so hart gekämpft und am Ende entscheidet ein glücklicher Schuss das Spiel. Ich denke wir haben lange Zeit das Spiel gemacht und waren auch besser. Wir haben viele Schüsse auf das Tor gebracht, aber da müssen wir auch Hildebrand mehr die Sicht nehmen.”

Straubing Tigers – Eisbären Berlin 3:4 n.3.V. (1:0, 0:2, 2:1, 0:0, 0:0, 0:1)
Serienstand: 2:0 für Berlin.
Tore: 1:0 (15.) Samuelsson, 1:1 (38.) J. Müller, 1:2 (40.) Pföderl, 1:3 (44.) Byron, 2:3 (50.) Samanski, 3:3 (56.) Fonstad, 3:4 (111.) Ronning
Zuschauer: 5.635

 

 

Bericht von: Markus Altmann | Foto: Citypress


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