
Eishockey WM 2025: Deutschland aufopferungsvoll gegen den Weltmeister
Sechstes Spiel der deutschen Mannschaft bei der IIHF-Eishockey-Weltmeisterschaft in Dänemark und Schweden. Nach der bitteren Niederlage gegen die US-Boys ging es nun gegen den amtierenden Weltmeister aus Tschechien. Keineswegs einfach also für die Mannen von Harold Kreis – jedoch nicht unmöglich.
Der Superstar schlägt früh zu
Der Weltmeister startete gleich mit einer gefährlichen Aktion: Superstar David Pastrňák kurvte sich durch das Drittel des DEB und brachte die Scheibe gefährlich vor Matthias Niederberger. Dort fälschte Roman Červenka die Scheibe nur knapp am Tor vorbei ab – Glück für Deutschland. Aber auch die Deutschen um die Stützle-Reihe setzten sofort Nadelstiche und konnten sich Chance um Chance mit ordentlich Geschwindigkeit erarbeiten.
Tschechien durfte dann nach knapp sechs Minuten das erste Mal in numerischer Überlegenheit ran, nachdem Manuel Wiederer wegen einer Behinderung für zwei Minuten auf dem Sünderbänkchen Platz nehmen durfte. Lange dauerte es nicht, ehe die Tschechen diese Gelegenheit zu nutzen wussten: Roman Červenka spielte aus der rechten Ecke einen überragenden Pass in den Slot auf Martin Nečas, dieser sah blitzschnell den komplett offen stehenden David Pastrňák. Mit einem wuchtigen Direktschuss ließ er Niederberger keine Chance und traf zum wieder mal frühen 0:1.
Deutschland brachte dieser Treffer einen kleinen „Hallo-Wach“-Effekt. Etliche Schüsse wurden nun auf den tschechischen Hünen Daniel Vladar gefeuert, der Torhüter der Calgary Flames hielt dem Druck jedoch abermals stand.
Kurz vor dem Ende des ersten Spielabschnitts dann fast der Ausgleich für Schwarz-Rot-Gold: Dominik Kahun zog vor das Gehäuse des Weltmeisters und spielte die Scheibe hart auf die Kelle von Wojtek Stachowiak. Nach kurzer Panik bringt Vladar die Scheibe unter dem rettenden Fanghandschuh unter Kontrolle.
Der Weltmeister bestraft mutige Deutsche
Deutschland machte auch im zweiten Drittel ein defensiv starkes Spiel. Immer wieder gelang es, den Weltmeister im Aufbau zu stören und zu eigenen Top-Chancen zu gelangen. Wie auch in der nächsten Sequenz: Wieder war es die Reihe um Tim Stützle, welche die Scheibe über Frederik Tiffels ins gegnerische Drittel trug. Stützle bekam die Scheibe dann vom Eisbären-Stürmer aufgelegt, ließ die Verteidigung des Weltmeisters wie Jugendspieler stehen und scheiterte dann in letzter Instanz am rechten Gestänge.
Es kam dann so, wie es kommen musste: Machst du die Dinger vorne nicht, fängst du sie hinten. Erst vereitelte Matthias Niederberger einen Alleingang von David Pastrňák, ehe die Scheibe an den linken Pfosten zu Lukáš Sedlák gelangte. Sedlák musste man nicht zweimal bitten und nagelte das Hartgummi unter die Latte zum 0:2 für die Löwen.
Zwei Minuten später zappelte das Netz erneut in der Jyske Bank Boxen hinter Niederberger. Die deutsche Mannschaft machte nun wieder Fehler, und die Tschechen konterten – Jakub Krejčík spielte einen tollen Pass in den Lauf von Daniel Voženílek. Nach Querpass auf Jakub Flek ging dieser noch ein paar Schritte und zog den Puck ins kurze Eck über die Schulter des deutschen Schlussmanns. Ohne weitere Treffer ging es dann in den letzten Spielabschnitt.
Vladar bleibt unbezwingbar
Shorthander-Alarm in Herning – Deutschland zu Beginn des dritten Drittels in Überzahl. Eigentlich ungefährlich klärten die Tschechen die Scheibe, doch Moritz Seider verlor dann in der Rückwärtsbewegung die Scheibe vor dem Tor. Jakub Lauko schaltete am schnellsten und netzte zum umjubelten 0:4 der mitgereisten Fans ein.
Leo Pföderl dann mit der Großchance nach einem Puckverlust der Tschechen: Aus dem hohen Slot kam er alleine vor Daniel Vladar zum Abschluss, jedoch konnte der souveräne 27-jährige Torwart mit dem rechten Schoner auch diesen Versuch glänzend vereiteln.
Einen letzten setzte der Weltmeister noch drauf: Martin Nečas tankte sich in das Drittel der deutschen Mannschaft und spielte tief auf Jakub Flek. Mit seinem Tempo konnte er sich vorbei an Freund und Feind mogeln, um letztendlich die Scheibe fein unter die Latte zum 0:5-Endstand zu lupfen.
Deutschland verliert also das dritte Spiel in Serie und muss nun im letzten Gruppenspiel gegen den Gastgeber aus Dänemark gewinnen, um sich den Einzug ins Viertelfinale zu sichern. Man muss sagen, dass die Jungs in den schwarzen Trikots sich zu keinem Zeitpunkt versteckt haben gegen den Weltmeister und alle Trümpfe in der Hand hatten, das Spiel enger zu gestalten.
Tim Stützle (Deutschland): ,,Wir bestrafen uns leider jedesmal selber mit zu vielen Fehlern, zu viele Fehlentscheidungen, Fehplässe und Turnover das muss besser werden. Wir müssen aus unseren Chancen die Tore machen und ich muss selbst auch mal einen machen.”
Deutschland – Tschechien 0:5
Tore:
0:1|6.|David Pasternak (Martin Necas, Roman Červenka)
0:2|27.|Lukáš Sedlák (David Pasternak, Roman Červenka)
0:3|29.|Jakub Flek (Daniel Voženílek, Jakub Krejčík)
0:4|41.|Jakub Lauko ((Shorthander))
0:5|57.|Jakub Flek (Martin Necas, Filip Hronek)
Zuschauer:8.221
Bericht von: Luca Schindler | Foto: Moritz Eden / City-Press GmbH
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