
Wo junge Eishockeyträume wachsen – Das Sommer-Camp von Helmut de Raaf
Während sich andere in Freibädern abkühlen, zieht es rund 600 Kinder und Jugendliche ende des Monats aufs Eis. In Bad Tölz findet zum 27. Mal eines der renommiertesten Eishockey-Nachwuchscamps Deutschlands statt: das Helmut-de-Raaf-Eishockeycamp. Eine feste Institution im Kalender vieler Nachwuchsspieler – und in diesem Jahr mit einem neuen Teilnehmerrekord.
Volles Haus, volle Leidenschaft
Schon lange ausgebucht und mit einer Warteliste, lange genug für ein zweites Camp: Das Trainingslager stößt an seine Kapazitätsgrenzen. Mehr geht nicht – und das ist bewusst so. „Die Qualität darf nicht leiden“, sagt Marion de Raaf, die das Camp gemeinsam mit ihrem Mann organisiert. Die Organisation, so scheint es, funktioniert wie ein Schweizer Uhrwerk – angetrieben von einem Herz, das für den Sport schlägt.
Drei Wochen, 17 Gruppen – und jede Menge Eiszeit
In drei Campwochen trainieren jeweils fünf bis sechs alters- und leistungsgerecht eingeteilte Gruppen auf dem Eis. Der Fokus liegt klar auf individueller Förderung. Technik, Spielverständnis und Spaß am Spiel – das Training ist vielseitig, professionell und dennoch kindgerecht. Auch die Goalies erhalten maßgeschneiderte Einheiten – auf dem Eis ebenso wie abseits davon.
Ein besonderes Qualitätsmerkmal: Alle On-Ice-Trainer sind selbst noch aktiv im Spielbetrieb oder als Coaches tätig. Die Off-Ice-Betreuung übernehmen Fachkräfte aus dem Bereich Kunstlauf oder Sozialpädagogik – eine Kombination, die wirkt.
Trainer aus ganz Europa
Das internationale Trainerteam unterstreicht die Qualität:
- Axel Kammerer (Bad Tölz)
- Igor Gross (Goalie-Coach, Krefeld)
- Josef Reigl (Prag)
- Reinis Repps (Riga, Lettland)
- Eddy Khalibulin (St. Petersburg)
- Christian Lorch (Mannheim)
Sie bringen Know-how aus verschiedenen Eishockeykulturen mit – und stecken damit nicht nur die Kinder, sondern auch sich gegenseitig an. Die Stimmung ist familiär, lebendig und voller echter Begeisterung für den Sport.
Mehr als ein Camp: Ein Erlebnis
Was das Camp von anderen unterscheidet, ist das umfassende Rahmenprogramm. Ob Lagerfeuer mit Stockbrot, Walderlebnispfad oder Camp- Olympiade: Die Kinder sollen nicht nur besser auf dem Eis werden – sie sollen echte Ferien erleben. Und das mit allen Sinnen. Das Konzept: Förderung durch Freude.
Viele Betreuer sind selbst einst Teilnehmer gewesen und nun als Erwachsene zurückgekehrt – als Teil des Teams. Ihre Begeisterung überträgt sich spürbar auf die Kinder.
Der Mann hinter dem Camp: Helmut de Raaf
Er kennt fast jeden Namen, ist in jeder Gruppe präsent und bringt nicht nur Eishockeywissen, sondern auch Menschlichkeit aufs Eis. Helmut de Raaf, elfmaliger deutscher Meister, 114-facher Nationalspieler, Olympiateilnehmer, Erfolgscoach und Hall-of-Famer – hier ist er vor allem eins: Mentor mit Herz.
Sein Anspruch: Motivation ohne Druck, Professionalität mit Gefühl. Kein Wunder, dass sich viele junge Spieler noch Jahre später an ihn erinnern und immer wieder kommen.
Mit ihm steht eine Ikone des deutschen Eishockeys als Organisator und Herz des Eishockeycamps an der Spitze. Als „Director of Development Academy“ an der Red Bull Nachwuchsakademie in Salzburg, kennt der ehemalige Nationalspieler die Anforderungen an die jungen Spieler. Viele aktuelle Nationalspieler fanden über die Akademie den Weg in die Eliteligen. Schon als Trainer der Jungadler Mannheim bewies der bodenständige Trainer seine Fähigkeiten im Nachwuchsbereich. Neben einem Dauerabo auf die DNL-Meisterschaft bekamen von Helmut de Raaf viele Nationalspieler den letzten Feinschliff vor ihrer Profikarriere – darunter Spieler wie Leon Draisaitl, JJ Peterka oder Dominik Kahun.
Doch auch im Eishockeycamp in Bad Tölz verbrachte schon der ein oder andere gestandene Profi seine Sommerferien. Philipp Gogulla, Danny aus den Birken, Andreas Jenike, Maximilian Kammerer– die Liste würde sich noch lange fortführen lassen…
Eishockeyträume kennen kein Alter – Auch Erwachsene dürfen ran
Was viele nicht wissen: Das Helmut-de-Raaf-Camp öffnet seine Tore nicht nur für junge Talente. In einer eigenen Gruppe können auch Hobbyspielerinnen und -spieler ab 18 Jahren teilnehmen. Für viele ein Herzenswunsch – ein Training unter echten Profibedingungen.
Das Konzept ist identisch mit dem Nachwuchscamp: hochkarätige Trainer, strukturierte Einheiten auf dem Eis, individuelle Betreuung für Feldspieler und Torhüter, begleitet von Off-Ice-Angeboten, die Koordination, Athletik und Teamgeist fördern.
Dabei steht nicht der Leistungsgedanke im Vordergrund, sondern der Spaß am Spiel und das gemeinsame Erleben. Egal ob Freizeitliga-Spieler oder ambitionierter Quereinsteiger – hier findet jeder seinen Platz. Viele Teilnehmer reisen extra aus aus der ganzen Republik an oder verbinden die Campwoche mit einem Urlaub in Bayern. Das Ergebnis: ein bunt gemischtes Feld mit einem gemeinsamen Nenner – der Liebe zum Eishockey.
Auch hier ist Helmut de Raaf persönlich präsent. Wer ihn als Coach erlebt, spürt: Die Leidenschaft für den Sport endet nicht nicht bei den Profis und denen die es einmal werden wollen. Sie lebt weiter, solange man Spaß daran hat, Schlittschuhe zu schnüren.
Internationales Flair
Das Teilnehmerfeld ist bunt gemischt: Kinder und Jugendliche aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Italien sind jedes Jahr dabei. Doch auch aus Dubai oder den USA reisten bereits junge Talente an – ein Zeichen für den guten Ruf des Camps weit über Landesgrenzen hinaus.
Fazit: Ein Camp, das bewegt – sportlich wie menschlich
Das Helmut-de-Raaf-Camp ist mehr als nur ein Trainingslager. Es bietet jungen Spielerinnen und Spielern – und auch erwachsenen Hobbyakteuren – die Möglichkeit, sich sportlich weiterzuentwickeln, neue Impulse zu sammeln und Teil einer besonderen Gemeinschaft zu werden. Wer hier trainiert, nimmt mehr mit als Technik und Taktik: Teammomente, neue Freundschaften und eine Woche voller Bewegung, Motivation und Begeisterung für den Eishockeysport. Ein Camp mit Herzblut – und vielleicht der Ort, an dem die nächsten Stars des deutschen Eishockeys entdeckt werden.
Zur Person: Helmut de Raaf
Helmut de Raaf, geboren am 5. November 1961 in Neuss stand zu seiner aktiven Zeit als Torhüter auf dem Eis.
114 Länderspiele
557 Bundesliga-/DEL-Spiele
11x Deutscher Meister
3x Olympische Spiele
5x Weltmeisterschaften
6x Bester Torhüter „Toni-Kehle-Cup“
Mitglied der Deutschen Hall of Fame
Nach seinem Rückzug vom Eis übernahm er 1999 die Jungadler Mannheim, führte sie über 14 Jahre zu zehn DNL-Titeln. Ab 2013 arbeitete er als Co-Trainer beim EHC Red Bull München, war 2015/16 Cheftrainer der Schwenninger Wild Wings, und seit März 2016 ist er Director of Development an den Red Bull‑Eishockeyakademien in Salzburg/Liefering und München. Er ist Mitglied der deutschen Eishockey Hall of Fame und gilt als einer der einflussreichsten Förderer deutscher Talente.
Bericht von: BM | Foto: de-raaf.de
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