
Denis Reul beendet Karriere
Zwei Jahrzehnte trug er das blau-weiß-rote Trikot. Ein Meilenstein, den im modernen Eishockey immer weniger erreichen. Anders ausgedrückt: Denis Reul absolvierte über 750 Ligaspiele für uns, war mit uns beim Spengler Cup, bei der European Trophy und der Champions Hockey League im Einsatz. Er war unser Kapitän, ein Leader, eine feste Bank, der auch schon im Nachwuchs für Mannheim die Schlittschuhe schnürte. Genau dieser Musterprofi beendet nun seine beeindruckende und erfolgreiche Karriere.
Denis und die Adler Mannheim – ein Duo, das wohl genauso zusammengekommen ist, wie es kommen sollte. Im Alter von 15 Jahren wechselte der in Marktredwitz geborene spätere Verteidiger zu den Jungadlern, gehörte schon früh zum Kreis der deutschen Nationalmannschaft und fand über den damaligen Kooperationspartner Heilbronn und einen zweijährigen Abstecher nach Nordamerika schließlich 2009 seinen Platz im Profikader. Zwei Meisterschaften feierte der Fünftrundendraftpick der Boston Bruins aus dem Jahr 2007 mit Mannheim.
Die Spielweise von Robo, wie der heute 36-Jährige aufgrund seiner imposanten Erscheinung liebevoll genannt wurde, ist einfach erklärt: kompromisslos, robust, kernig. Der großgewachsene Verteidiger wusste seine 1,93 Meter und rund 110 Kilogramm bestens einzusetzen. Mit seiner Reichweite und seiner Präsenz war er eine wichtige Stütze in Unterzahl. Seine Checks waren bei den Gegenspielern gefürchtet. Denis steckte vor keinem Zweikampf, wenn es sein musste keinem Faustkampf, zurück. Er stand immer seinen Mann, stellte sich immer in den Dienst der Mannschaft. Auf und neben dem Eis. Er war Ansprechpartner für Mitspieler, Fans, Trainer, Verantwortliche. Er war Vorbild für so viele. Er war und ist ein treuer Freund des Clubs, auf den immer Verlass war.
„Ankerpunkt in der Mannschaft“
Denis war nach außen stets gelassen, platzierte die Dinge aber offen dort, wo sie angebracht waren. Es gibt so viele Geschichten um und mit ihm, dass dies hier jeglichen Rahmen sprengen würde. Geschichten, die sich in zwei Jahrzehnten Hingabe und Aufopferung für ein und denselben Club ansammeln. Wir sind froh und stolz, Denis eine derart lange Zeit begleitet zu haben. Er hat die Clubkultur mitgeprägt, war und ist nachhaltig ein Gesicht des Mannheimer Eishockeys. „Denis ist einer von uns. Er ist hier groß, sehr groß geworden. Er ist bei uns zum Nationalspieler gereift, war Jahr für Jahr ein Ankerpunkt in der Mannschaft. Egal, ob Höhen oder Tiefen, Siege oder Niederlagen, Sommer oder Winter – zu ihm konnte man immer gehen. Und so wie Denis bei uns Eishockey gelernt hat, haben wir viel von Denis gelernt. Es spricht einfach für sich, dass er 20 Jahre lang ein Adler war“, ist Adler-Geschäftsführer Matthias Binder von Denis‘ Karriere beeindruckt.
„Mit Robo konntest du Pferde stehlen gehen. Er ist eine ehrliche, direkte Haut. Du wusstest immer, woran du bei ihm bist. Er hatte keine Scheu, auch unangenehme Themen auf den Tisch zu bringen. Als Torhüter war ich natürlich heilfroh, ihn in meinen Reihen zu haben. Er hat immer Vollgas gegeben, hat jedem durch sein Verhalten gezeigt, was und welche Einstellung es braucht, um als Profisportler Erfolg zu haben“, erinnert sich Ex-Mannschaftkollege und heutiger Referent der Geschäftsführung Youri Ziffzer gerne an die gemeinsame Zeit.
Neue ewige Nummer 29
„Ich bin meiner Familie, meinen Freunden, dem Verein und allen, die dazu gehören, der Familie Hopp, unseren unglaublichen Fans und der ganzen Stadt Mannheim von Herzen dankbar. Die vielen tollen Jahre hier und die Unterstützung, die ich immer bekommen habe, bedeuten mir unendlich viel. Ich blicke auf eine lange, erfüllende Karriere zurück und bin so dankbar, dass ich einen so großen Teil davon hier verbringen durfte. Deshalb war es für mich ganz klar, dass ich das Ende meiner Karriere gemeinsam mit den Adler Mannheim verkünden möchte“, äußert sich Denis selbst zu seinem Karriereende.
Denis erfüllt mit seinen zweifelsfrei beeindruckenden Zahlen unsere Vorgaben für die Aufnahme in den Kreis unserer Legenden. Daher werden wir ab sofort die Rückennummer 29 nicht mehr vergeben, sie wird ihren verdienten Platz unter dem Hallendach finden. „Dass meine Rückennummer nicht mehr vergeben werden soll, ist etwas ganz Besonderes für mich – ein Traum, der jetzt wahr wird. Ich werde dem Verein und der Region immer tief verbunden bleiben“, so Denis weiter. Über einen würdigen Abschied von Denis werden wir zu gegebener Zeit informieren. Einen würdigen Abschied für einen Spieler, der 20 Jahre ein Adler war. 20 Jahre für Mannheim. Unsere neue ewige Nummer 29.
Bericht von: PM Adler Mannheim | Foto: Adler Mannheim
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