Spektakel am Seilersee – Löwen Frankfurt siegen 0,4 Sekunden vor der Sirene

2.Oktober 2025DEL

Wenn der zwölfte der Liga den Tabellenletzten empfängt, kann man durchaus von einem Kellerduell sprechen. Das Spiel an sich war jedoch alles andere als harmlos. Iserlohn gab den Ton in den ersten 25 Minuten an, musste sich aber dann zunehmend dem Druck der Gäste beugen. Frankfurt dominierte das Geschehen bis kurz vor Ende. Iserlohn wollte in die Verlängerung, aber dann kam der letzte Schuss mitten ins Herz aller Roosters zum nicht ganz unverdienten Auswärtssieg für Frankfurt.

 

Iserlohn vergibt die Chancen

Von Beginn an entwickelte sich eine etwas wilde, aber durchaus rasante Partie. Beide Torhüter standen sofort im Mittelpunkt. Zuerst sah es auch nach einem besseren Start für die Gäste aus, aber nach und nach wurden die Roosters stärker. Dazu kamen auch drei Strafzeiten, die alle durch einen Löwen verbüßt wurden. Das 1:0 durch Colin Ugbekile mit einem strammen Schuss von der blauen Linie (13.) kam im Powerplay zustande und Iserlohn hätte durchaus noch durch Tyler Boland nachlegen können. Julian Napravnik: “Wir konnten Frankfurt gleich unter Druck setzen und haben uns die Führung verdient.”


Frankfurt übernimmt das Zepter 

Im zweiten Abschnitt wurden die Hessen des Öfteren zu guten Möglichkeiten förmlich eingeladen. Zu leichtsinnig agierte die Defensive der Roosters ohne Grund und Not. Goalie Hahne hielt zuerst noch einige Schüsse, aber beim Doppelschlag von Markus Schweiger (27.) und Linus Fröberg (30.) war er machtlos. Die Fans der Gastgeber sahen kaum noch Offensivaktionen ihres Teams. Viel zu oft setzten sich die Löwen in der Endzone fest, gingen aber etwas zu fahrlässig mit ihren Chancen um. Markus Schweiger: “Wir konnten uns vorne besser festsetzen und wir hätten sogar noch mehr auf der Schaufel gehabt.”


Spektakuläres Finish 

Das letzte Drittel kostete einige Nerven auf beiden Seiten. Zuerst zog Frankfurt  durch Fabio Koses (45.) ersten DEL Treffer mit 1:3 davon. Jetzt waren die Gastgeber gehörig unter Druck und auch das Publikum wurde unruhig. Kyle Wood (55.) brachte sein Team ebenfalls mit seinem ersten Treffer in der DEL auf ein Tor heran und noch war genug Zeit auf der Uhr. Und der Ausgleich kam 20 Sekunden vor dem Ende, auch wenn der Puck durch Eric Cornel (60.) förmlich ins Tor reingewürgt wurde. Was dann passierte, mag man als Roosters Fan kaum glauben. Sieben Sekunden vor dem Ende gab es noch ein Bully in der Zone der Hausherren und mit dem letzten Schuss genau in den Winkel ließ Matthew Widman seine mitgereisten Fans überschwänglich jubeln. Auf der Uhr standen genau noch 0,4 Sekunden zu spielen. Knapper wurde eine Partie in der DEL wohl noch nie entschieden. 

 

Daniel Fischbuch konnte die Niederlage auch nicht verhindern


Die Stimmen zum Spiel: 

Tom Rowe (Löwen): “Ein unglaubliches Ende heute. Wir haben hart für den Sieg gearbeitet und alles gegeben. Am Ende war es vielleicht auch etwas glücklich, aber verdient ist es allemal.”

Daniel Fischbuch (Roosters): “Das ist bitter und natürlich darf am Ende da keiner mehr zum Schuss kommen. Ich kann es nicht sagen, dass wir im zweiten Drittel nicht unser Eishockey spielen und so können wir auch nicht in Mannheim auftreten.”

Fabio Kose (Löwen): “Der Ausgleich war hart für uns, aber dann haben wir unsere letzte Chance genutzt. Wir haben auch immer an den Sieg geglaubt. Uns darf man nicht unterschätzen, denn wir sind ein Team, das immer hart kämpft.”

Iserlohn Roosters – Löwen Frankfurt: 3:4 (1:0 | 0:2 | 2:2)

1:0 |13.| Colin Ugbekile (Fischbuch, Napravnik) – PP 1
1:1 |27.| Markus Scheiger (Pfaffengut, Joyaux)
1:2 |30.| Linus Fröberg (Rowney)
1:3 |45.| Fabio Kose (Pfaffengut)
2:3 |55.| Kyle Wood (Ugbekile, Cornel)
3:3 |60.| Eric Cornel (Tomas) – EN
3:4 |60.| Matthew Wedman

Zuschauer: 4.518

 

Bericht von: Markus Altmann | Foto: Citypress

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