München mit Befreiungsschlag in Nürnberg

9.Oktober 2025DEL

Zwei Hattricks von zwei Verteidigern, Derek Joslin und Jesse Blacker ist dieses Kunststück im selben Spiel gelungen, eine 5:2 Führung zu Beginn des letzten Drittels, Flying Reimer und eine furiose Aufholjagd. Genau das passierte am 27.11.2016 bei der Partie der Nürnberg Ice Tigers gegen den EHC Red Bull München. Knapp neun Jahre später trafen die Teams erneut aufeinander.

 

Viele Schüsse – wenig Tore

Die Roten Bullen fanden besser ins Spiel, man konnte sich immer wieder im Drittel der Gastgeber festsetzen, doch so richtig gefährlich wurde es dennoch nicht. Auf der anderen Seite wurde es dann umso gefährlicher. Evan Barratt spielte sich mit einem Kabinetstück durch die Münchner Hintermannschaft, mit vereinten Kräften konnte man ihn dann doch noch aufhalten. Zu Ende war die Situation lange nicht – Headrick, Maier und schließlich wieder Evan Barratt meldeten sich schonmal beim Schlussmann der Red BullsSimon Wolf an.

Das Netz zappelte dann, wiederum auf der anderen Seite: Mit viel Tempo gelangten die Landeshauptstädter ins Drittel der Ice Tigers, Taro Hirose reagierte schnell und spielte scharf in die Mitte auf Chris DeSousa, Letzterer wackelte kurz und überwand den Ex-Münchner Evan Fitzpatrick über die Stockhand zum 0:1.

In der Folge war es ein intensives, schnelles und körperbetontes Hin Und Her. Die beiden Goalies, Evan Fitzpatrick und Simon Wolf, parrierten ein ums andere Mal glänzend und waren die Garanten für den noch niedrigen Spielstand. Nürnberg schnürte die Landeshauptstädter dann so richtig ein, ob im fünf gegen fünf oder in Überzahl. Zu diesem Zeitpunkt war der Ausgleich nur eine Frage der Zeit.

Das Duell der Teufelskerle

In den ersten Momenten der zweiten 20 Minuten waren aber die Münchner nah am 2:0, sogar sehr nah. Taro Hirose und Gabriel Fontaine scheiterten aus nächster Nähe am bislang starken Fitzpatrick.

Dann ist der Ausglech wieder nah und wie: Evan Barratt schnappte sich im eigenen Drittel die Scheibe und kurvte für mindestens 20 Sekunden über die gesamte Eisfläche, mit zwei drei Bewegungen aus dem Lehrbuch zog er dann vor das Münchner Tor und versuchte sich mit der Rückhand. Simon Wolf musste prallen lassen, Cole Maier verpasste für Nürnberg knapp.

Es war das Spiel beider Torhüter – Simon Wolf hielt für München die Null, Fitzpatrick den ein Tor Rückstand für die Ice Tigers. Das Highlight aus dieser Phase: Evan Fitzpatrick parrierte sehenswert einen zwei auf null Konter über Yasin Ehliz und Gabriel Fontaine. Auf der Pressetribüne vernahm man den Wortlaut ,,zwei Teufelskerle stehen da zwischen den Pfosten”.

Dass Yasin Ehliz seit seinem Wechsel nach München nicht mehr der beliebteste Ex-Spieler in Nürnberg war, bekam er deutlich zu spüren, als er für zwei Minuten auf die Strafbank wandern musste. Das aber für diesen Artikel nur als kleine Anmerkung, denn Nürnberg konnte auch aus dieser Überzahl kein Profit schlagen, trotz bester Gelegenheiten. In der letzten Pause blickte man eher in fragende Nürnberger Gesichter wieso es hier nicht längst Unentschieden stand.

Der Knoten platzt

Bevor es Unentschieden stehen kann müsste man zunächst einmal zwei Tore aufholen auf Nürnberger Seite: Mit ein wenig Glück landete die Scheibe vor dem Tor bei Adam Brooks, der zog direkt ab und jubelte über das 0:2. Zuvor brachte erneut Taro Hirose den entscheidenden Geistesblitz welcher zum Tor führte.

Evan Barratt belohnte sich für seine harte Arbeit: Der sonst sichere Simon Wolf musste einen wuchtigen Schuss von Tyler Spezia nach links prallen lassen, in seinem Rücken schlich sich bereits Evan Barratt an. Ehe Simon Wolf reagieren konnte war der Puck längst eingeschlagen.

Der Bundestrainer Harold Kreis beobachtete potentielle Spieler für die Nationalmannschaft – wahrscheinlich auch den Nürnberger Youngster Thomas Heigl. Und wenn das nicht der Fall war, war dieser nach dem Ausgleich auf jeden fall auf dem Zettel. Nürnberg zog die Schlinge im Red Bulls Drittel immer weiter zu, von der rechten Seite rutschte das Spielgerät zu eben diesem Thomas Heigl. Und dann? Er kam, sah und traf in den Winkel! Ausgleich Ice Tigers.

Der Jubel in der Arena war kaum vorbei, da gab es schon wieder Extase im Gästeblock. In doppelter Überzahl brachte, wer auch sonst, Taro Hirose den Puck vor das Tor, Ex-NHL-Spieler Tobi Rieder hielt die Kelle ganz cool zu erneuten Führung in den Schuss.

Fazit:

Ein Chancen-Feuerwerk, welches erst im letzten Spielabschnitt die Tore so richtig bekam. München kann sich aus der kleinen Krise befreien, die angeschlagenen Ice Tigers müssen weiter auf die nächsten Punkte warten. Vor allem Simon Wolf und Taro Hirose überragten in dieser Begegnung für den EHC Red Bull München.

Stimmen: 

Oilver David (München): ,,Ich denke wir haben heute ein starkes Auswärtsspiel gemacht. Wir hatten einen guten Start mit dem 1:0.  Auch nach dem Ausgleich von Nürnberg haben wir weiter gekämpft und wieder die Führung erzielt. Und Simon Wolf war heute da, wenn wir ihn gebraucht haben im Tor.”

Mitch O´Keefe (Nürnberg): ,,Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, sie haben nie aufgehört zu kämpfen, ich denke das wir heute Punkte verdient hätten. Jetzt schauen wir nach vorne, ich bin froh das wir jetzt eine kurze Pause haben, damit sich die Jungs ausruhen können.”

Nürnberg Ice Tigers – EHC Red Bull München 2:3

Tore:
0:1|9.|Chris DeSousa (Taro Hirose)
0:2|42.|Adam Brooks (Taro Hirose)
1:2|47.|Evan Barratt (Tyler Spezia, Cole Maier)
2:2|49.|Thomas Heigl

2:3|53.|Tobias Rieder (Taro Hirose)

Bericht von: Luca Schindler | Foto: Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur

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