Löwen Frankfurt schlagen Bremerhaven dank herausragender Special Teams

24.Oktober 2025DEL

In der Eissporthalle empfingen am 13. Spieltag die Löwen Frankfurt die Fischtown Pinguins Bremerhaven.

Für die Löwen Frankfurt war dies ein wegweisendes Match, denn sie wollten Anschluss halten an die Pre-Playoff Ränge. Mutmacher waren zuletzt zwei Heimsiege aus den letzten fünf Spielen. Daran wollten die Jungs um Headcoach Tom Rowe anknüpfen und die Nordlichter in die Schranken verweisen. Erstmals konnte der schwedische Neuzugang Jakob Llija auflaufen, der zuletzt in der Schweiz beim HC Fribourg-Gotterón unter Vertrag war. Wirt, Proft und Rowney standen nicht im Line-Up.

Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven wollten ihre kleine Durstrecke mit zuletzt zwei Niederlagen bei den Hessen beenden und wieder zu den Top vier der Liga aufschließen. Mit nur sechs Punkten aus den vergangenen fünf Partien konnten die Seestädter nicht zufrieden sein und hatten drei Zähler aus Frankfurt fest im Visier. Bremerhaven erwies sich bislang in den letzten Jahren als der Angstgegner für die Hessen. Gudlevskis, Urbas und Bruggisser konnten nicht mitwirken. Dafür gab Colt Konrad sein Comeback.

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Torreiches erstes Drittel

Jakob Lilja wurde als Königstransfer der Löwen Frankfurt tituliert und man war gespannt, wie er in seinem Debutmatch auftreten würde. Es gab bislang zwölf Spiele zwischen den beiden Kontrahenten, wobei die Hausherren insgesamt vier Mal siegreich waren, doch die letzten sechs Partien konnten die Gäste für sich entscheiden. Cameron Brace verpasste wegen eines technischen Fehlers ganz allein vor Keeper Leon Hungerecker die große Chance auf den Führungstreffer. Dies war ungewohnt für den Torjäger. Die ersten Minuten gehörten ganz klar den Hausherren, die dann in Person von Chris Wilkie knapp scheiterten. Das Schussverhältnis sprach Mitte des ersten Drittels ganz klar zugunsten der Löwen Frankfurt.

Was für ein Einstand für Jakob Lilja in der 9. Spielminute: der Neuzugang vollendete eiskalt für seinen neuen Arbeitgeber. Ausgerechnet Lilja, der zwar die Vorbereitung mitmachte, dann aber an einem hartnäckigen Infekt litt. Es dauerte jedoch nicht allzu lange, bis die Fischtown Pinguins in der 11. Spielminute in Person von Bennet Rossmy ausglichen. Die Löwen Frankfurt holten sich den knappen Vorsprung kurz nach dem Powerbreak durch Maksim Matushkins Bauerntrick in der 12. Spielminute zurück. Jakob Lilja gab hier einen Assist.

Bremerhaven drehte die Statistik bei den Schüssen komplett und erhöhten sekündlich die Schlagzahl, was folgerichtig zum verdienten Ausgleich in der 16. Spielminute durch Vladimir Eminger führte. Goalie Cody Brenner stand nun im Fokus und die Partie wurde hitziger und leidenschaftlicher geführt.

Kinder: „Emotionen kochen hoch, das ist normal. Wir gaben den Frankfurtern zu viel Raum, haben aber gut geantwortet und sind mit dem Remis bisher zufrieden. Es waren zu viele Turnovers, das ist nicht unser Plan.“

Löwen Powerplay sticht überragend

Ab der zehnten Minute des Anfangsabschnitts kam Bremerhaven deutlich besser ins Spiel und hatte mit 16:7 Torschüssen statistisch klar die Schlägerspitze vorne. Daniel Wirt tippte auf einen knappen Erfolg für seine Löwen. Er befindet sich derzeit in der Reha und hofft, bald wieder auf dem Eis zu stehen. Gestartet wurde der Mittelabschnitt ungewohnt und kurz mit drei gegen drei wegen der Strafzeitenflut am Ende des ersten Drittels. Dann hatte Frankfurt fast drei Minuten Überzahl und dieser numerische Vorteil konnte in der 24. Spielminute durch den Abfälscher von Matt Wedman genutzt werden.

Und es kam sogar noch besser für die Hausherren, denn Cameron Brace netzte immer noch im Powerplay zum vierten Löwen Treffer ein. Was war denn nun hier plötzlich los? Maksim Matushkin markierte den fünften Treffer für die Gastgeber immer noch im andauernden Überzahlspiel. Bedeuteten diese drei schnellen Tore schon eine Vorentscheidung? Weit gefehlt, denn in der 29. Spielminute verkürzte Miha Verlic im eigenen Powerplay auf 5:3. Nathan Burns konnte sein famoses Solo nicht veredeln und Cody Brenner hielt seine Farben im Spiel und vereitelte den vierten Gäste Treffer. Im bislang suboptimalen Überzahlspiel der Hessen während dieser Spielzeit schien der Knoten heute endlich geplatzt zu sein, denn in der 34. Spielminute stellte Dennis Lobach den alten drei Tore Vorsprung wieder her. Die Löwen Frankfurt waren nun on Fire und deckten Leon Hungerecker mit Schüssen ordentlich ein.

Wedman: „Es ist ein gutes hartes Hockeyspiel, es macht Spaß. Ich touchierte den Puck bei meinem Tor. Wir wollen den Puck schnell bewegen und das Momentum beibehalten.“

Emotionsgeladenes Schlussdrittel

Christian Weijse erwies mit seiner großen Strafe, die er am Ende von Drittel eins aufgebrummt bekam, seinem Team einen Bärendienst, was die Löwen mit drei Toren im zweiten Drittel bestraften. Was hatten die Gäste noch entgegenzusetzen? Beim Schussverhältnis lagen sie immer noch vorne. An den Banden wurde hart um jede Scheibe gerungen und die Fischtown Pinguins durften nie abgeschrieben werden trotz des scheinbar beruhigenden Vorsprungs für die Hausherren.

Die Löwen Frankfurt konzentrierten sich weitgehend auf kompromisslose Defensivarbeit und wollten ihre Führung ohne zu viel Risiko über die Zeit retten. Konnte ein Powerplay für die Fischtown Pinguins noch die Wende einläuten? Es blieben noch vier Minuten auf der Uhr und es war ein dickes Brett zu bohren für die Nordlichter. Dann entluden sich die Emotionen auf beiden Seiten und es kam zu einigen Ringkämpfen der Protagonisten. Die Schiedsrichter hatten nun viel zu tun und aufzulösen und die Partie lief nun vollends aus dem Ruder in den letzten beiden Minuten. In der 59. Spielminute erhöhte Frankfurt durch Linus Froberg auf 7 zu 3.

Die Löwen Frankfurt belohnten sich mit einem Heimerfolg auch dank eines vier Punkte Spiels vom herausragend agierenden Maksim Matushkin. Es war seit 2023 der erste Erfolg von Frankfurt gegen Bremerhaven, das wohl doch aufgrund der langen Verletztenliste am Ende Tribut zollen musste.

Der traditionelle Frankfurter Bembel wurde auf Seiten der Gäste Miha Verlic und bei den Hausherren Jakob Lilja überreicht.

Conrad: „Wir waren zu oft auf der Strafbank, das war heute spielentscheidend. Wir werden das Spiel analysieren und am Sonntag antworten. Es ist schön, wieder auf dem Eis zu sein.“

Matushkin: „Wir sind heute sehr stolz. Wir haben ein druckvolles Powerplay gezeigt. Wir haben gute Spieler und wir haben hart gearbeitet. Es ist alles sehr positiv, wir haben viel Selbstvertrauen getankt. Wir müssen weitermachen und am Sonntag ist ein neues Spiel.“

Lilja: „Es fühlt sich sehr gut an. Das Team half mir sehr viel. Unser Powerplay war wesentlich besser als bisher.“

Tore:

Löwen Frankfurt – Fischtown Pinguins Bremerhaven 7:3 (2:2|4:1|1:0)

1:0 |09.| Jakob Lilja
1:1 |11.| Bennet Rossmy (Hirose)
2:1 |12.| Maksim Matushkin (Froberg, Lilja)
2:2 |16.| Vladimir Eminger
3:2 |24.| Matt Wedman (Matushkin) PP1
4:2 |25.| Cameron Brace (Matushkin) PP1
5:2 |26.| Maksim Matushkin (Wedman, Wilkie) PP1
5:3 |29.| Miha Verlic (Friesen, Conrad) PP1
6:3 |34.| Dennis Lobach (Glover, Wedman) PP1
7:3 |59.| Linus Froberg PP2

Haupt-Schiedsrichter: Schrader (GER) / Kozari (USA)

Zuschauer: 5.569

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press GmbH (Archiv)

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