
Grizzlys Wolfsburg entführen dank hoher Effizienz alle Punkte aus Bremerhaven
In der Eisarena Bremerhaven empfingen die Fischtown Pinguins am 22. Spieltag die Grizzlys Wolfsburg zum Nordduell.
Die Fischtown Pinguins wollten nach zuletzt drei Pleiten in Folge wieder zurück in die Erfolgsspur und den Anschluss an die Top sechs der Liga wahren. Inklusive der CHL gingen insgesamt fünf Spiele nacheinander verloren. Wolfsburg war bisher ein Lieblingsgegner für die Seestädter, die in den letzten 13 Begegnungen immer gepunktet hatten, dabei 11mal gewonnen. Defender Bruggisser als ehemaliger Wolfsburger kehrte heute ins Line-Up zurück. Ex-Grizzly Andy Miele schnürte inzwischen auch die Schlittschuhe für Bremerhaven. .
Die Grizzlys Wolfsburg unter Headcoach Mike Stewart holten aus den vergangenen fünf Partien nur einen Sieg und wollten an Augsburg vorbeiziehen, um in die Pre-Playoff Ränge zu gelangen und das Feld von hinten aufzurollen. Der letzte Auswärtssieg gelang zuletzt im April 2022; dies wollte man unbedingt wiederholen.
Traumstart für die Grizzlys, die nachlegen
Bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven war mittlerweile der Karawanken-Express wieder vereint. Bisher gab es 27 Siege für die Hausherren und 18 Erfolge für die Gäste.
Jan Urbas verbuchte die erste Top Gelegenheit für die Pinguins, doch auch die Grizzlys gingen zielstrebig zu Werke. Laut Andy Miele wollte man unbedingt Strafen vermeiden und nun agierte Wolfsburg erstmals mit einem Mann mehr: es dauerte nur knapp 40 Sekunden und Spencer Machacek netzte in der 6. Spielminute zur Führung ein. Dann durften die Special Teams der Hausherren ran: das Powerplay sah recht ansehnlich aus, doch es war nicht von Erfolg gekrönt.
Jan Urbas verpasste in aussichtsreicher Position den Ausgleich, zog aber die zweite Strafe gegen die Gäste: Bremerhaven hatte kein Glück im Abschluss und mit Ablauf der Strafzeit konnte Justin Feser beim Konter in der 12. Spielminute zum zweiten Mal für die Wolfsburger vollenden. Dieser Nackenschlag saß und die Fans wirkten geschockt, doch die emsigen Pinguins wollten auf das Scoreboard gelangen. Nun wurde die bislang schnelle Partie physisch intensiver.
Schinko: „Der Sieg hat uns am Sonntag gut getan und das Selbstbewusstsein ist groß. Defensiv stehen wir sehr gut und haben unsere Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Wenn wir unser Forechecking weiter über 60 Minuten lang etablieren, dann sieht es gut aus.“
Grizzlys wieder eiskalt mit Blitzstart
Die Fischtown Pinguins Bremerhaven knüpften an ihren Offensivdrang nahtlos an, doch erneut jubelten nur die Gäste. In der 22. Spielminute schockte Robert Lynch die Hausherren mit einem satten Abschluss hoch in den Winkel. Wolfsburg beeindruckte bisher mit einer bemerkenswerten Effizienz. Nun machte Phil Hungerecker Platz für Julius Hudacek. Die Gastgeber waren weiter auf der Suche nach dem passenden Rezept, um die Wolfsburger Abwehr zu überwinden. Die Grizzlys arbeiteten konsequent an den Banden und ließen dank geschlossener Mannschaftsleistung bislang wenig zu.
Jan Urbas erwies sich als Aktivposten, fand aber stets in Keeper Dustin Strahlmeier seinen Meister. Letzterer parierte dann dank eines Weltklassesave und bewahrte seine Farben vor einem Gegentreffer. Wolfsburg blieb seiner effizienten Linie treu und erhöhte mit Robert Lynchs Doppelpack in der 35. Spielminute sogar auf 0 zu 4. Den Pinguins blieb das Erfolgserlebnis verwehrt, auch weil Wolfsburgs Goalie bärenstark hielt.
Bruggisser: „Es ist nicht gut genug. Ich bin noch etwas rostig, habe zehn Spiele nicht gespielt. Wir müssen besser spielen und uns auf uns konzentrieren. Wir müssen das Fischtown Pinguins Hockey zeigen, jeder kann es besser machen.“
Grizzlys weiter souverän
Es stellte sich die Frage, ob die Grizzlys es schafften, auch über die vollen 60 Minuten erfolgreich zu bleiben und die Punkte aus dem hohen Norden zu entführen. Die beachtliche Effektivität und Effizienz von 26% sprach Bände zugunsten der Grizzlys. Was hatten die Fischtown Pinguins noch im Köcher? Zumindest gab es Powerplay früh im Schlussdrittel, doch Wolfsburg verbuchte den ersten gefährlichen Abschluss. Goalie Julius Hudacek bewahrte dann in einer brenzligen Situation dank seiner Kraken Hände sein Team vor einem fünften Gegentreffer, als zwei Wolfsburger mutterseelenallein vor ihm auftauchten.
Goalgetter Jan Urbas haderte bislang mit seinen vielen Chancen und Luis Schinkos abgefälschter Schuss scheiterte am Pfosten. Die Gäste demonstrierten weiterhin ein fast perfektes Auswärtsmatch und konzentrierten sich auf das Wesentliche und lauerten auf ihre Konter. Schinko verpasste erneut den nächsten Treffer im Privatduell mit Julius Hudacek. Bremerhaven bemühte sich redlich, doch die Festung Wolfsburg hielt dem Ansturm stand. Dann gab es Redebedarf zwischen Thompson und Bettahar, die beide auf die Sünderbank geschickt wurden zum Abkühlen. Schließlich ging es nur noch darum, Dustin Strahlmeier dem Shutout zu bescheren, was auch gelang.
Sulzer: „Wir machten viele Dinge richtig, die Ausführung hingegen ist noch optimierbar. Gegen sehr effektive Wolfsburger haben wir heute verloren. Nur Scheibenbesitz in der offensive Zone allein hilft nicht, wir kämpften aufopferungsvoll, aber es hat nicht sein sollen. Wir müssen es schnell abhaken.“
Lynch: „Es war ein großer Sieg für uns nach den vorherigen Niederlagen. Wir hatten ein Gespräch untereinander und das hat geholfen. Ich versuch immer die Pucks zum Tor zu bringen.“
Strahlmeier: „Wir nahmen uns vor, dort weiterzumachen, wo wir in Dresden aufhörten. Wir haben defensiv sehr gut gespielt. Wir ließen uns nie aus der Ruhe bringen lassen und nutzten unsere Chancen.“
Fischtown Pinguins Bremerhaven – Grizzlys Wolfsburg 0:4 (0:2|0:2|0:0)
Tore:
0:1 |06.| Spencer Machacek (Gaudet, Lynch) PP1
0:2 |12.| Justin Feser (Melchiori)
0:3 |22.| Robert Lynch (Hayhurst)
0:4 |35.| Robert Lynch (Hayhurst)
Haupt-Schiedsrichter: Rohatsch / Hebert
Zuschauer: 4.303
Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press GmbH (Archiv)
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