
Nervenkitzel am Ende: Nürnberg triumphiert über Frankfurt
Es ist eine äußerst positive Bilanz, welche die Ice Tigers ziehen können diese Saison gegen Frankfurt: Zwei Spiele – Zwei Siege. Auch ein Trainerwechsel in Frankfurt bewirkte nur kurzfristig etwas. Nach wie vor tümpeln die Börsestädter in der Ungewissheit. Nürnberg hingegen spielte zuletzt wieder stark auf und konnte wieder den Anschluss an die direkten Playoff-Plätze finden.
Nürnberg triumphiert zu Hause gegen Frankfurt – Nürnberg schießt drei Tore in drei Minuten!
Faden verlieren
Frankfurt gab die ersten Warnschüsse ab, gefährlich waren diese nicht – Nürnberg fuhr die ersten Konter(versuche), erfolgreich waren diese ebenfalls nicht. Die Löwen wirkten in den Anfangsminuten wacher, hatten mehr Scheibenbesitz und mehr Zeit in der offensiven Zone, von richtigen Torchancen konnte man dennoch nicht sprechen. Mit der ersten, diesmal richtigen, Chance des Spiels erzielten die Löwen dann auch den ersten Treffer, obwohl diesmal Ice Tigers vorher ordentlich drückten. Die Gäste konterten auf der linken Seite von Linus Fröberg, über den Schweden gelangte die Scheibe in die Mitte zu Daniel Wirt der verzögerte einen kurzen Moment und versenkte die Scheibe rechts oben zum 1:0 für die Börsestädter. Vier Minuten später hätte Michael Joyaux erhöhen können, mit viel Tempo überbrückte er die neutrale Zone und verfehlte letztendlich sein Ziel nur um haaresbreite. Die Franken spielen die Hessen an die Wand: Auf Höhe des rechten Bullykreises kam Samuel Dove-McFalls an die Scheibe und zog mit dieser ums Tor. Aus einem misslungenen Bauerntrick wurde dann ein Pass auf Brett Murray, der zeigte sich wenig überrascht und schob die Scheibe zum Ausgleich durch die Schoner von Mirko Pantkowski. Murray machte es zwei Minuten später gleich, nur anders: Samuel Dove-McFalls arbeitete den Puck aus dem eigenen Drittel und stach die Scheibe zum längst enteilten Murray, der US-Amerikaner schaute sich Pantkowski gekonnt aus und überwand den Frankfurter Goalie wieder durch die Schoner zu ersten Führung. Frankfurt verlor so allmählich den Faden – Nürnberg setzte wenige Sekunden später noch einen oben drauf: Julius Karrer kam von links frei zum Abschluss und fand den vor dem Tor geparkten Dove-McFalls, der fälschte den Schuss unhaltbar in die Maschen zum 3:1 ab.
Geschichten die der Sport schreibt
Die Gastgeber nahmen den furiosen Schlussspurt aus Drittel eins auch in den zweiten Abschnitt mit, vor dem Tor verpasste Charlie Gerard, nach starker Vorarbeit von Jake Ustorf, denkbar knapp und löffelte die Scheibe übers Tor statt ins Tor. Und die nächste Geschichte passt, genau wie der Schuss: Sinan Akdag, gestern hatten ihn die Ice Tiger verpflichtet, heute spielte er gleich und heute traf er direkt. Nürnberg spielte Frankfurt nach eigener Überzahl weiter an die Wand, an der blauen Linie verschaffte sich der der Neuzugang (Akdag) ein wenig Platz und versenkte die Scheibe per platzierten Handgelenkschuss halbhoch zu seinem Debüttreffer im Tiger Trikot. Frankfurt war sichtlich frustriert, verunsichert und auf irgend eine Weiße bereits geschlagen zu diesem Zeitpunkt. Die Lebkuchenstädter gaben einem aber auch keine Luft zum Atmen und belagerten die Zone vor Mirko Pantkowski regelrecht. Das bis 4:1 hätte lange kein 4:1 mehr sein müssen, Brett Murray hatte frei vor Mirko Pantkowski kurz vor Drittelende die Chance auf das vorentscheidende 5:1.
Stecker gezogen
In der 46. Spielminuten jubelten die Löwen,jedoch sehr verhalten, war die Scheibe drin? Man blickt auch im Publikum in fragende Gesichter, zum Glück gibt es den Videobeweis im Eishockey, welcher genau solche Situationen klärt. Und es war knapper als erwartet: Von der Latte prallte die Scheibe gerade nach unten auf die Torlinie, somit blieb es weiterhin beim 4:1 für die Franken. Die Ice Tiger gingen so langsam in den Verwaltungsmodus über und ließen die Gäste vom Main ein wenig anrennen, bis auf wenige Halbchancen konnten Frankfurt jedoch nicht gefährlich werden. Aber dann doch wieder brandgefährlich und erfolgreich: Chris Wilkie bekam die Scheibe an der Grundlinie und bugsierte die Scheibe schlitzohrmäßig durch die Schoner von Niklas Treutle zum Anschlusstreffer. Kurz vor Schluss kamen die Frankfurter nochmal richtig nah an ein Comeback: Niklas Treutle krabbelte bereits auf dem Eis herum und versucht die Scheibe irgendwie nicht über die Linie rutschen zu lassen und dennoch gelang den Frankfurter das 3:4. Nach Schuss von Chris Wilkie prallte die Scheibe genau auf den Schläger von Carter Rowny der nicht lange zögerte und die Scheibe über die Linie preschte. Mehr sollte aber nicht mehr gelingen!
Bekanntlich reichen 20 gute Minuten im Eishockeynicht für einen Sieg, zumindest meistens nicht – das durften die Löwen aus Frankfurt heute am eigenen Leib ertragen. Nach dem Ausgleich von Brett Murray verloren die Frankfurter komplett ihren Matchplan und fanden erst nach dem 4:2 so richtig wieder ins Spielgeschehen zurück. Nürnberg erkämpfte sich wieder wichtige drei Punkte im Kampf um die Playoffs und Neuzugang Sinan Akdag belohnte sich für eine gute Leistung im 980. DEL Spiel mit dem Game-Winner.
Nürnberg Ice Tigers – Löwen Frankfurt 4:3 (3:1;1:0;0:2)
Tore:
0:1 |10.| Daniel Wirt (Linus Fröberg, Carter Rowny)
1:1 |16.| Brett Murray (Samuel Dove-McFalls, Evan Barratt)
2:1 |18.| Brett Murray (Samuel Dove-McFalls)
3:1 |19.| Samuel Dove-McFalls (Julius Karrer, Jacob Weber)
4:1 |31.| Sinan Akdag (Charlie Gerard, Greg Meireles)
4:2 |56.| Chris Wilkie (Linus Fröberg , Michael Joyaux)
4:3 |59.| Carter Rowny (Chris Wilkie)
Zuschauer:5553
Bericht von: Luca Schindler | Foto: City-press
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