
Fischtown Pinguins mit bärenstarkem Finish und dem Extrapunkt gegen die Augsburger Panther
In der Eisarena Bremerhaven empfingen die dort heimischen Fischtown Pinguins am 28. Spieltag die Augsburger Panther.
Die Fischtown Pinguins hatten vor, wieder unter die Top sechs der Tabelle vorzurücken und benötigten dafür erstmals einen Sieg vor den eigenen Fans. Das Nordderby in Wolfsburg gestalteten die Fischtown Pinguins letztlich zu ihren Gunsten und wollten am Ende des Tages ein sechs Punkte Wochenende feiern. Das Unterzahlspiel sowie die Fangquote lagen hinter den eigenen Ansprüchen weit zurück. Die Defensive stabilisierte sich durch die Rückkehr von Phillip Bruggisser und Julius Hudacek stand im Gehäuse, nachdem er zuletzt pausierte.
Die Augsburger Panther wollten ihren Negativlauf der letzten Wochen beenden und mit einem Erfolgserlebnis im hohen Norden wieder für mehr Selbstbewusstsein in den eigenen Reihen sorgen. Im bayerischen Derby gegen Ingolstadt zeigten die Fuggerstädter eine beherzte Leistung, konnten sich aber am Ende nicht belohnen für ihr Engagement.
Als derzeit formschwächste Mannschaft der Liga galt es, schleunigst in die Erfolgsspur zurückzukehren und die abgerutschten Tabellenplätze nach der Deutschland-Cup Pause wieder zu kompensieren. Der AEV musste heute auf Anthony Louis verzichten.
Intensive Begegnung auf Augenhöhe
Beide Teams legten forsch los mit ersten Gelegenheiten hüben wie drüben. Früh durften die Augsburger Panther ihre suboptimale Powerplayquote verbessern, konnten jedoch nichts Zählbares einheimsen trotz guter Ansätze, auch weil sie von der heimischen Box weitgehend außen gehalten wurden. Nun waren die Gastgeber dran mit einfacher numerischer Überlegenheit: Headcoach Alex Sulzer tauschte gleich mal die Reihen, um noch mehr Energie hineinzubringen. Letztlich strahlten die Special Teams der Seestädter noch nicht die gewohnte Gefahr aus.
Die Gäste aus der Fuggerstadt lauerten stets auf Konter und demonstrierten im ersten Abschnitt bislang ein solides Auswärtsmatch, während die Pinguins noch auf der Suche nach dem Erfolgsrezept waren. Gegen Drittelende durften die Panther nochmals mit einem Mann mehr agieren: es wurde temporeich gespielt, doch Goalie Hudacek vereitelte eine Top Chance zur Führung.
Henriquez-Morales: „Beide Teams sind gut aus der Kabine rausgekommen. Es ist ein intensives Spiel. Wir wollen unseren Spiel Stil umsetzen. Wir müssen von der Strafbank fernbleiben und die Chancen besser verwerten.“
Augsburger Panther legen vor
Auch im Mittelabschnitt ließen die Augsburger Panther nicht viel zu, befanden sich aber erneut in Unterzahl, was viel Kraft kostete. Headcoach Bill Peters konnte mit dem Auftreten seiner Jungs bislang recht zufrieden sein. Die Halle war ungewohnt ruhig, auch weil die Protagonisten noch nicht so richtig in Fahrt gekommen waren. Der Spielfluss litt ein wenig durch die Strafzeitenflut die für beide Teams ausgesprochen wurde. Es wurde zusehends ruppiger und die Hausherren probierten alles, um das Augsburger Bollwerk zu überwinden. Die Panther warfen sich leidenschaftlich in die Schüsse und standen defensiv stark.
Im Rahmen ihres nächsten Powerplays gelang es den Augsburger Panther tatsächlich in Führung zu gehen: Torschütze war Donald Busdeker in der 32. Spielminute, nachdem man geduldig den perfekten Moment suchte. Bremerhaven wirkte keineswegs geschockt, sondern Urgestein Ross Mauerman erwies sich als Aktivposten und ging vorbildlich voran. Die Hausherren erhöhten sekündlich den Druck und schnürten Augsburg öfters lange in deren Zone ein. Die Panther verbuchten bis hierher schon 11 Blocks, Chapeau für diese Leidenschaft! Der AEV verteidigte sprichwörtlich mit Mann und Maus vor dem Gehäuse von Payton Jones, der mit Schüssen im Laufe dieser Partie gut eingedeckt wurde.
Mauerman: „Es ist nicht genug bisher, wir brauchen mehr. Ich habe keine Antwort. Uns fehlt das Glück und wir brauchen mehr Schüsse aufs Tor.“
Last Minute Ausgleich durch Miha Verlic, Extrapunkt für Fischtown
Was hatte Headcoach Alex Sulzer noch im Köcher, um diese aufopferungsvoll kämpfenden Augsburger doch noch auszuhebeln? Ross Mauerman wirkte nach dem zweiten Drittel im Interview durchaus ratlos, woran es wirklich lag, dass seine Pinguins nicht so richtig in Fahrt kamen. Auch ein Bauerntrick der Hausherren war nicht erfolgreich. Auf der Gegenseite vereitelte Julius Hudacek bravourös einen zwei auf eins Konter. Auch Nino Kinder schaffte es nicht, einen Treffer zu markieren.
Augsburg ließ bislang zu viel bei eigenem Powerplay liegen und konnte nicht für eine Vorentscheidung sorgen. Die Fischtown Pinguins blieben somit weiter im Spiel und waren wieder in Überzahl unterwegs, verzweifelten aber schier an den vielen Schlägern der Fuggerstädter. Langsam brach die Crunch Time an und die Gäste verwalteten geschickt den hauchdünnen Vorsprung. Bremerhaven ging all in und brachte den sechsten Feldspieler aufs Eis und hatte nach einem vermeidbaren Foul des bislang einzigen Torschützen sogar einen Spieler mehr.
Und tatsächlich klappte es gut eine Minute vor der Schlusssirene doch noch mit dem lang ersehnten Ausgleich. Umjubelter Torschütze war Miha Verlic. Nun ging es immer noch im Powerplay in die Overtime, doch Augsburg stemmte sich vehement gegen einen Treffer. Letztendlich belohnten sich die Hausherren am Ende doch noch mit dem Zusatzpunkt dank Ziga Jeglic’s spielentscheidender Treffer in der letzten Minute der Verlängerung.
Jeglic: „Es war ein sehr hartes Match, wir starteten etwas schläfrig und hatten im Mittelabschnitt unser Momentum. Am Ende verdienten wir uns den Sieg wegen des hohen Drucks. Wir bekamen nun mehr Energie und formieren uns neu.“
Fischtown Pinguins Bremerhaven – Augsburger Panther 2:1 n.V. (0:0|0:1|1:0|1:0)
Tore:
0:1 |32.| Daniel Busdeker (Blank, Grenier) PP1
1:1 |60.| Miha Verlic (Byström, Friesen) PP1
2:1 |65.| Ziga Jeglic (Hirose, Urbas)
Haupt-Schiedsrichter: Gofman / Hunnius
Bericht von: Hermann Graßl | Foto: City-Press GmbH (Archiv)
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