
Schwenningen gibt Spiel gegen Nürnberg aus der Hand
Drei Tore Vorsprung, das Spiel im Griff – und am Ende doch ohne den erhofften Heimsieg. Die Schwenninger Wild Wings ließen sich gegen die Nürnberg Ice Tigers eine komfortable Führung aus der Hand nehmen und mussten sich nach Overtime mit 3:4 geschlagen geben. Für die Neckarstädter ist es eine dieser bitteren Niederlagen, die besonders schmerzen: spielerisch lange überzeugend, am Ende aber ohne den verdienten Lohn.
Frühes Powerplay bringt Kontrolle
Der Start gehörte zunächst den Gästen, die den ersten Abschluss der Partie verbuchten, doch Schwenningen antwortete prompt. Früh setzte sich das Team in der Offensivzone fest und zog durch ein Powerplay das Momentum auf seine Seite. In der 4. Minute nutzte Eric Martinsson einen Nürnberger Wechselfehler konsequent aus und brachte die WILD WINGS mit einem platzierten Abschluss über die rechte Seite mit 1:0 in Führung.
Auch danach blieben die Hausherren tonangebend, kamen mit Tempo über die Flügel und zwangen Niklas Treutle zu mehreren schnellen Reaktionen. Nürnberg hatte Mühe, strukturiert in den Slot zu kommen, während die Partie zunehmend körperlicher wurde und beide Teams erste Strafzeiten kassierten. Schwenningen nahm die knappe Führung verdient mit in die Pause.
Dominanz mit bitterem Beigeschmack
Der Mittelabschnitt begann erneut mit hohem Tempo. Beide Mannschaften lieferten sich ein offenes Hin und Her, doch die klareren Aktionen hatten zunächst die WILD WINGS. In der 26. Minute wurde der Druck belohnt: Nach starker Vorarbeit und guter Präsenz im Slot erhöhte Felix Scheel aus zentraler Position auf 2:0.
Nur wenig später bot sich sogar die große Chance auf das 3:0 per Penalty, doch die Querlatte verhinderte den nächsten Treffer. Schwenningen blieb jedoch dran und stellte in der 29. Minute durch Mirko Höfflin, der einen Rebound konsequent verwertete, auf 3:0.
Was zu diesem Zeitpunkt nach einer klaren Angelegenheit aussah, kippte jedoch innerhalb weniger Minuten. Nürnberg erhöhte die Intensität, störte früher im Aufbau und profitierte von Unkonzentriertheiten in der Schwenninger Defensive. Zwei schnelle Treffer innerhalb kurzer Zeit brachten die Ice Tigers wieder auf 3:2 heran – und plötzlich war die Partie wieder völlig offen.
Nürnberg glaubt daran, Schwenningen wackelt
Das Schlussdrittel begann zerfahren. Die WILD WINGS waren bemüht, wieder Struktur in ihr Spiel zu bringen, schafften es aber zu selten, längere Offensivphasen aufzuziehen. Nürnberg hingegen blieb geduldig, erhöhte den Druck und profitierte von viel Verkehr vor dem Tor.
In der 51. Minute fiel schließlich der Ausgleich: Ein abgefälschter Abschluss fand den Weg ins Netz, der 3:3-Ausgleich war aus Schwenninger Sicht der nächste Nackenschlag. In der Folge hatten beide Teams Chancen auf die Entscheidung – Schwenningen verpasste es jedoch, eine der sehr guten Gelegenheiten konsequent zu Ende zu spielen, während Nürnberg defensiv stabil blieb. Nach 60 Minuten musste die Entscheidung vertagt werden.
Überzahl entscheidet das Spiel
In der Verlängerung reichte Nürnberg ein Überzahlspiel, um die Partie zu entscheiden. Ein wuchtiger One-Timer schlug unhaltbar im Winkel ein und bescherte den Gästen den 4:3-Erfolg nach Overtime.
Bericht von: BM | Foto: Archivbild/citypress
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