Eishockey WM 2025: Österreich verpasst Sensation gegen Gastgeber Schweden

10.Mai 2025International

Was war das für ein Spiel! Österreichs Herreneishockey Nationalteam lag bei der 2025 IIHF Ice Hockey World Championship in Stockholm vor 12.530 Fans in der Avicii Arena gegen Gastgeber Schweden zwei Mal in Führung. Am Ende musste Österreich nach einem fulminanten Schluss-Spurt von Tre Kronor eine 2:4-Niederlage hinnehmen. Die Tore für die ÖEHV-Auswahl erzielten Benjamin Baumgartner (26.) und Marco Kasper (53.). Nach einem Tag Ruhepause am Sonntag folgt am Montag ab 16:20 Uhr das dritte WM-Match in Stockholm. In der Avicii Arena wartet die Slowakei, live zu sehen auf ORF 1.

Österreich startete mit Goalie David Kickert in das zweite WM-Match. Als Back Up gegen den WM-Gastgeber Schweden agierte Florian Vorauer. Atte Tolvanen ist zu seiner schwangeren Frau nach Helsinki gereist, die Geburt seines ersten Kindes steht unmittelbar bevor. Die Abreise des Keepers war schon vor der WM mit Head Coach Roger Bader vereinbart worden. Rot-Weiß-Rot begann giftig und war offensiv sehr aktiv, bei einer 2:1-Situation vergab Paul Huber die erste große Chance, wenig später traf Marco Kasper die Außenstange. Eine frühe Überzahl blieb ohne Torerfolg. Mit Fortdauer des ersten Drittels übernahmen die Hausherren zwar immer mehr das Kommando, ohne jedoch wirklich brandgefährlich zu werden. Österreich hielt in der defensiven Zone gut dagegen und David Kickert strahlte mit guten Saves Ruhe aus. Marco Kasper scheiterte später mit einer guten Möglichkeit an Schwedens Keeper Samuel Ersson. In der ersten Unterzahl gegen Drittelende funktionierte auch das Penaltykilling, nach 20 Minuten stand es 0:0.

Im zweiten Abschnitt zog Lucas Raymond von rechts alleine auf das Tor, David Kickert verhinderte den drohenden Rückstand mit einer sensationellen Abwehr. Auf der anderen Seite prüfte Marco Kasper den schwedischen Schlussmann mit einem guten Schuss. Nach einem schnellen Konter über die rechte Seite wehrte Ersson einen Schuss von Thomas Raffl ab, Benjamin Baumgartner verwertete den Rebound eiskalt zur 1:0-Führung (26.). Danach überstanden die Österreicher die nächste Unterzahl. Schweden erhöhte den Druck, der überragende Kickert ließ weiterhin keinen Gegentreffer zu. Die Gastgeber brauchten eine weitere Powerplay-Gelegenheit, um durch Mika Zibanejad den 1:1-Ausgleich zu erzielen (34.). Knapp drei Minuten vor Drittelende hatten die Österreicher einen starken Wechsel, Benjamin Baumgartner traf nach Pass von Thimo Nickl fast zur erneuten Führung.

Im letzten Abschnitt erhöhte Schweden das Tempo, schnürte Österreich phasenweise in dessen Verteidigungszone ein, David Kickert stand immer mehr im Mittelpunkt. Österreich überstand eine heikle Unterzahl-Phase und schlug dann zu: Marco Kasper leitete einen schnellen Angriff ein, spielte einen herrlichen Doppelpass mit Ramon Schnetzer und erzielte das 2:1 (53.). Schweden drehte das Spiel in den letzten Minuten mit einem Doppelschlag innerhalb von zwölf Sekunden. Mit einem Mann mehr auf dem Eis traf Jonas Brodin zum Ausgleich, dann machte Mika Zibanejad wenige Augenblicke später das 3:2 (58.). Head Coach Roger Bader zog Goalie Kickert, die Schweden machten mit dem 4:2 ins leere Tor durch Alexander Wennberg alles klar (59.).

Head Coach Roger Bader lobte sein Team nach dieser emotionalen Partie: “Diese Niederlage muss man zuerst einmal verdauen, das war ein sehr emotionales Spiel. Wenn man gegen einen Weltmeisterschaftsfavoriten vor 12.500 Zuschauern in dessen Stadion so eine Partie hinlegt, wie wir hingelegt haben, das ist das, was mich primär stolz macht. Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, wie wir gekämpft haben, das war phantastisch. Wenn man 2:1 führt zweieinhalb Minuten vor Schluss, dann hofft man natürlich, dass man es drüber bringt, Nach dem Ausgleich haben wir wenigstens gehofft, dass wir in die Overtime gehen, was mitnehmen heute, und dass nun am Schluss null Punkte sind, ist schon sehr bitter. Die Mannschaft hätte sich heute mehr verdient. Wir haben ein irrsinnig gutes Spiel gespielt, das war eine phantastische Leistung!”

Bader blickt schon auf die nächste Partie gegen die Slowakei am Montag: “Ich werde den Spielern sagen, dass sie auf diese Leistung stolz sein können. In einem Turnier muss man immer nach vorne schauen, jetzt geht es darum, dass wir uns erholen und wieder fokussieren auf das nächste Spiel. Aber was wir da in den letzten 24 Stunden gegen Finnland und Schweden gezeigt haben, ist schon etwas, was man vom österreichischen Eishockey nicht vermuten würde!”

Marco Kasper, Torschütze zum zwischenzeitlichen 2:1 für Österreich: “Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, trotzdem sind wir jetzt nur frustriert. Leider war das auch von mir ein kleiner Fehler beim Faceoff, dass das passiert am Ende und am Schluss entscheidet. Wir haben gezeigt, dass wir wirklich mit ihnen mithalten können. Natürlich haben sie Druck erzeugt, David Kickert hat unglaublich gespielt. Das hilft uns enorm!”

Nach einem Ruhetag geht’s am Montag gegen die Slowakei

Nach einem Tag Ruhepause am Sonntag folgt am Montag ab 16:20 Uhr das dritte WM-Match in Stockholm. In der Avicii Arena wartet die Slowakei, live zu sehen auf ORF 1.

Bericht von: PM ÖHEV | Foto: Guntis Lazdäns

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