
Eishockey WM 2025 – Kein dänisches Eishockey Wunder gegen die Schweiz
Im zweiten Halbfinale der IIHF 2025 standen sich im Stockholmer Globen der Vize-Weltmeister aus der Schweiz und Co-Gastgeber Dänemark gegenüber.
Die Eidgenossen marschierten bislang souverän und ungefährdet durch das Turnier. Als Gruppenerster deklassierte die Nati im einseitigen Viertelfinale den Nachbarn aus Österreich mit einem halben Dutzend Tore. Mitausrichter Dänemark erwies sich als Überraschungsteam des Turniers, kegelten die Skandinavier doch den haushohen Favoriten Kanada in einem dramatischen Finish aus dem Wettbewerb.
Dieses Duell gab es bereits in der Gruppenphase, als die Schweiz nach einem Rückstand am Ende noch klar siegte. Die Schweizer waren bislang zum sechsten Mal unter den letzten vier einer WM und wollten die Gunst der Stunde gegen den scheinbar kleinen Gegner nutzen und erneut um Gold spielen.
Die Dänen hofften wieder auf ihren Superstar Nikolaj Ehlers und dessen Timing und Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse. Dank seiner Schweizer Zeit beim EHC Biel bekam diese Partie eine besondere Brisanz aus seiner Sicht. Ehlers traf außerdem auf seinen Teamkollegen bei den Winnipeg Jets, Nino Niederreiter.
Schweiz mit hoher Effizienz und drei Toren
Wie würde die Schweiz mit dem Druck umgehen, endlich die Goldmedaille bei einer WM zu ergattern? In der Heimat waren die Ansprüche sehr hoch, nachdem man in 2024 mit dem zweiten Platz Vorlieb nehmen mussten. Headcoach Patrick Fischer nominierte Nicolas Bächler als 13. Stürmer. Neben Ehlers mussten die Eidgenossen auch auf den quirligen Nick Olesen achten, der ein famoses Turnier spielt.
Die Schweizer Nati legte gleich furios los mit einer ersten Top Chance. Beide Teams gingen von Beginn an mit hoher körperlicher Intensität zu werke und die Dänen ließen bislang wenig zu. Im Forechecking schenkten sich die Mannschaften nichts, wobei die Skandinavier mittlerweile eine bessere Figur abgaben. Nichtsdestotrotz verbuchte die Schweiz den Führungstreffer in der 10. Spielminute durch Nino Niederreiter, auch wenn das Tor wegen einer angeblichen Kickbewegung per Videostudium überprüft wurde. Die On Ice Entscheidung auf reguläres Tor wurde bestätigt.
Dänemark wirkte nicht geschockt, doch die Schweizer wollten nachlegen und schafften kurze Zeit später sogar das 2 zu 0 dank gütiger Mithilfe des dänischen Spielers, der die Scheibe unglücklich abfälschte. Als Torschütze durfte Ken Jäger jubeln. Dänemark tat sich schwer, eigene strukturierte Vorstöße zu initiieren und zu allem Ungemach trafen die Eidgenossen in ihrem ersten Powerplay durch Nino Niederreiter in der 18. Spielminute.
Schweiz souverän plus Malgins Geniestreich
Wie würde Dänemark reagieren auf diesen Schock nach dem ersten Drittel? Die Schweiz knüpfte nahtlos an seine effektive Performance an. Andres Ambühl, der ausgerechnet bei diesem Turnier seine Karriere beendet, verpasste den nächsten Treffer der Eidgenossen. Allzu gerne würde die Ikone mit dem ersehnten WM-Titel in die Rente gehen. Bei den Dänen erwies sich Nikolaj Ehlers bis dato noch nicht als der gewünschte Aktivposten.
Jetzt gab es ein fünf gegen drei für die Skandinavier im Powerplay, quasi ein Muss für den Anschlusstreffer, doch diese Gelegenheit verpuffte wirkungslos und zu hektisch. Die Schweiz agierte weiterhin souverän und dominierte die Partie. Den Dänen fiel nichts Kreatives ein, um das Bollwerk der Eidgenossen zu überwinden. Keeper Leonardi Genoni avancierte auch heute zum verlässlichen Rückhalt der Schweiz, die in der 38. Spielminute durch Denis Malgin auf einen vier Tore Vorsprung erhöhten. Damit war die Messe gelesen und die Nati konnte fest für das Finale planen.
Alle Schweizer Reihen treffen, Debakel für Dänemark
War die Partie bereits entschieden oder konnte Dänemark doch noch ein drittes Wunder aufs Eis zaubern binnen weniger Tagen? Die Schweiz ließ kein Aufbäumen zu und blieb konsequent stabil in seinen Aktionen. Ganz im Gegenteil legten die Eidgenossen noch einen fünften Treffer nach in Person von Sandro Schmid in der 45. Spielminute. Es entwickelte sich immer mehr eine sehr einseitige Begegnung. Dänemark schien platt zu sein und nicht mehr in der Lage, dieses Spiel zu drehen. Die Schweizer schalteten keinen Gang zurück, sondern waren weiter in Spiellaune.
Die Dänen tauschten ihren Goalie und Sebastian Dahm bekam noch Eiszeit. Die Skandinavier fokussierten sich weitgehend auf das nächste Spiel um Energie und Körner zu sparen für die Herausforderung gegen ihre Nachbarn. Nachdem zuvor der sechste Treffer der Schweiz nicht gegeben wurde, war es nun in der 52. Spielminute scheinbar doch passiert, obwohl erneut Videostudium nötig war. Torschütze war Damien Riat und es gab folglich ein Powerplay für die Schweiz, das ebenfalls mit einem Treffer veredelt wurde. Tyler Moy freute sich über den siebten Treffer seiner Farben.
Die Eidgenossen ließen nicht nach und waren gierig nach mehr, vor allem wollten sie ihrem Keeper Leo Genoni einen weiteren Shutout ermöglichen.
Die Dänen schonten ihren Superstar Nikolaj Ehlers für das Bronze Match und die Schweiz stand zum vierten Mal in ihrer Historie in einem WM-Endspiel. Chapeau!
Als bester Spieler wurde bei den Dänen Ehlers und bei den Schweiz Genoni geehrt. Der Schweizer Goalie Leonardo Genoni stellte mit nun insgesamt 12 Shutouts sogar dein scheinbar ewigen Rekord einer tschechischen Torwart Legende namens Jiri Holicek ein.
WM 22.05.2025 – Halbfinale
Schweiz – Dänemark 7:0 (3:0|1:0|3:0)
Tore:
1:0 |10.| Nino Niederreiter (Moser, Fiala)
2:0 |13.| Ken Jäger (Knak, Riat)
3:0 |18.| Nino Niederreiter (Malgin, Kukan) PP1
4:0 |38.| Denis Malgin (Meier)
5:0 |45.| Sandro Schmid (Bertschy, Siegenthaler)
6:0 |52.| Damien Riat (Bertschy)
7:0 |54.| Tyler Moy (Schmid, Meier) PP1
Haupt-Schiedsrichter: Holm (SWE) / Hribik (CZE)
Zuschauer: 12.530 (ausverkauft)
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