
Eishockey WM 2025: Die Schweiz mit dem ersten Sieg
Gegen Dänemark war für die Schweiz ein Sieg Pflicht. Und die Schweiz erfüllte diese Pflicht. Nicht mit viel Glanz, aber solid. Es war auch heute wieder der Walliser mit der Nummer 13, es war also Nico Hischier (Bild), der massgeblich für diesen Sieg verantwortlich war.
Die Schweiz wird in der Eishockey Weltrangliste aktuell auf Rang 5, Dänemark auf Rang 11 geführt. Auf dem Papier also eine klare Sache, müsste man denken. Doch zu Beginn des Spiels bekundeten die Schweizer Mühe, ins Spiel zu kommen. Bis zu Drittelsmitte stand es immer noch 0:0. Gestern noch waren die Schweizer fulminant in die Partie gegen den Weltmeister Tschechien gestartet. Es ist aber halt nicht das Gleiche, statt gegen den Weltmeister gegen die Nummer 11 der Welt Dänemark zu spielen. Die Tschechen versuchen das Spiel selber zu machen, während die Dänen in der Tendenz eher defensiv agieren. Und es ist halt etwas anderes, ob man mitspielen kann oder ob man das Spiel selber machen muss.
Die Schweizer kamen zwar immer mal wieder zu Chancen, sehr zwingend waren diese aber nicht. Und das Spiel der “Eisgenossen” war zu diesem Zeitpunkt fehleranfällig. In der 12. Minute leitete Andres Ambühl bei seinem ersten Einsatz einen schönen Konter ein, den Simon Knak allerdings nicht zum Erfolg zu führen vermochte. Er hätte auch Sandro Schmid anspielen können, der ziemlich allein vor dem Tor stand. Knak schoss aber selber und scheiterte am dänischen Torhüter. In der 15. Minute gingen die Schweizer nach einer sehr schönen Kombination dann doch in Führung. Christian Marti fuhr Richtung Grundlinie und bediente mustergültig Nico Hischier, der zum 0:1 für die Schweiz einnetzen konnte.
Kurz danach kassierten die Schweizer die erste Strafe des Spiels. Wir erinnern uns, wegen der Strafen brachte sich gestern die Schweiz um ihren Erfolg und verlor letztlich nach Verlängerung. Aber Dänemark ist nicht Tschechien. Insofern konnten die Schweizer die Scheibe immer wieder weit weg von der eigenen Gefahrenzone befördern. Die Dänen schafften es nicht, ein Powerplay aufzuziehen, ganz im Gegenteil. Die beste Chance dieser 2 Minuten-Strafe gehörte mit Denis Malgin den in Unterzahl spielenden Schweizern. Und so endete das erste Drittel mit einer kleinen Schweizer Führung. Die Schweizer hatten auch 13:2 Abschlüsse, insofern ging die Schweizer Führung in Ordnung, auch wenn sie vielleicht zu wenig hoch ausfiel.
Auch heute war Nico Hischier, der NHL Superstar den Schweizer Nati, ein wichtiger Spieler. Hat er doch auch heute ein Tor erzielt, das 0:1. Hischier ist 1999 in Naters, im Wallis geboren. Schon als 18-Jähriger wurde er im NHL Entry Draft als First Overall Draft Pick von den New Jersey Devils gedraftet. Seither spielt er bei den Devils und hat bis Ende Saison 2024 insgesamt 126 Tore erzielt. Seit 2021 ist er Mannschaftskapitän der New Jersey Devils. 2019 hat Hischier einen gut dotierten Siebjahresvertrag unterschrieben, der ihn an die Organisation in der Nähe von New York bindet. Hischier ist nach Mark Streit und Roman Josi erst der dritte Schweizer, der in der NHL Captain seines Teams ist. Das unterstreicht, wie gut Hischier ist. Wobei der Begriff “Weltklasse” den jungen Nico Hischier besser zu qualifizieren vermag.
Im zweiten Drittel kippte das Spiel resultatmässig zweimal. Zuerst konnte Dänemark in Unterzahl einen Shorthander erzielen und glich aus. Wenige Minuten später gingen die Dänen dann in Überzahl 2:1 in Führung. Dann kippte die Partie aber wieder. Und es war Tyler Moy, der mit zwei Toren die Schweizer wieder 2:3 in Führung bringen konnte. Das Schweizerische zweite Drittel war zwar nicht so schlecht wie jenes 2. Drittel gestern, aber auch nicht ganz optimal. Zu häufig kassierten die Schweizer Strafen, womit sie sich selber das Leben schwer machten. Und auch das dritte Drittel begannen die Schweizer in Unterzahl.
Eine Unterzahl, welche überstanden werden konnte. Nur wenige Minuten später konnte die Schweiz dann wieder in Überzahl spielen. Nachdem Tyler Moy schon zweimal getroffen hatte, legte er dieses Mal mustergültig auf Damien Riat auf, der auf 2:4 erhöhen konnte. Und wieder einige Minuten später kam Andres Ambühl in seinem 143. WM-Spiel zu einer riesigen Chance, konnte diese aber nicht nutzen. In der nächsten Schweizer Überzahl wurde dann Andres Ambühl auch im Powerplay eingesetzt. Und er lieferte auch grad einen Pass zu einer Schweizer Chance. Viel mehr Zählbares schaute für die Schweiz danach nicht raus.
Kurz vor Schluss der Partie musste der kanadische Headschiedsrichter blutend vom Eis gehen, nachdem er von einem Stock getroffen worden war. Es kam zu einer längeren Unterbruch und danach nahmen die Dänen ihren Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor raus. Massnahme, die auch heute schief ging. Nico Hischier, wer denn sonst ist man geneigt zu sagen, erzielte die Siegsicherung zum 2:5. Der erste Schweizer Sieg war Tatsache. Es war ein Pflichtsieg, es war aber auch ein schwerer Sieg. Die Schweizer Nationalmannschaft machte sich die Aufgabe manchmal selber schwer- Aber Sieg ist Sieg und nach 2 Partien stehen die Schweizer mit 4 Punkten da. Die Erwartungen sind punktemässig erfüllt. Und die Schweizer haben gezeigt, dass sie fähig sind, auch dieses Jahr an der WM weit zu kommen. Man darf gespannt sein.
Dänemark – Schweiz 2:5 (0:1|2:2|0:2)
Tore:
0:1| 15.| Nico Hischier (Marti)
1:1| 23.|Oscar Fisker Molgaard
2:1| 29.| Joachim Blichfeld (Aagaard, Olesen)
2:2| 36.| Tyler Moy (Hischier, Meier)
2:3 |39.| Tyler Moy (Meier)
2:4 |46.| Damien Riat (Moy, Schmid)
2:5 |59.| Nico Hischier (Schmid)
Zuschauer:
10’095 Zuschauer
Arena Herning
Bericht von: Valentin Lagger | Foto: IIHF
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