Der SCB verliert gegen starke Lions

2.November 2025Schweizer Liga

Es läuft nach wie vor nicht so richtig für den SCB. Heute waren die ZSC Lions in der Postfinance Arena zu gast. Trotz gutem Spiel konnten sich Adam Reideborn (Bild) und seine Vorderleute keine Punkte gutschreiben lassen. Nun folgt die Nationalmannschaftspause. Zeit sich zu erholen und für einige auch, sich zu pflegen.

Der SCB knorzt in den letzten Spielen insbesondere bei Heimspielen. Nicht, dass auswärts alles gut wäre, aber zumindest konnte man auswärts in der letzten Zeit – wenn auch zuweilen erst nach Penaltyschiessen – ab und an ,mal gewinnen. Heute war in der Postfinance Arena die Gelegenheit zur Korrektur. Gegen einen prominenten und starken Gegner. Die ZSC Lions, wenngleich bei den Zürchern in letzter Zeit auch nicht alles Gold ist was glänzt. Rang 7 für die Zürcher entspricht auch nicht den Ansprüchen.

Die Partie startete etwas zerfahren. Es war deutlich zu sehen, dass beide Teams noch nicht da sind, wo sie hinwollen und wohl auch hingehören. Chancen waren Mangelware. Und wenn man etwas als Chance bezeichnen konnte, dann war diese definitiv nicht sehr gefährlich. Und vermochte den jeweiligen Torhüter, Robin Zumbühl bei den Zürchern und Adam Reideborn beim SCB nicht wirklich zu beunruhigen. Bis sich in der 11. Minute der ZSC schön durch die Berner Defensive spielte und Reibedorn eine schöne Parade ermöglichte.

Wenige Minuten später spielte sich der SCB sehr schön durch die Zürcher Abwehr, scheiterte aber auch am Zürcher Schlussmann. Übrigens: die Verletztenliste ist beim SCB lang. Aaltonen, Moser, Lindholm, Kreis, Müller und Baumgartner. Wenn solch wichtige Spieler fehlen, wird die Aufgabe natürlich nicht einfacher. Insbesondere bei einem Team, das sich auf der Suche nach der mentalen Stabilität befindet. Rund vier Minuten vor Ende des 1. Drittels gerieten die Berner in Unterzahl. Allerdings bekundeten die Zürcher überraschend grosse Mühe, ein Powerplay auf die Beine zu stellen. Im Gegenteil, Scherwey scheitere allein vor dem Zürcher Keeper Zumbühl.

Das Drittel dauerte noch 1:20, als auch Bern in Überzahl antreten konnte. Bern agierte leicht gefährlicher als die Zürcher zuvor. Aber trotzdem endete ein extrem ausgeglichenes Drittel folgerichtig 0:0. Auch die zweite Zürcher Überzahl brachte kein vernünftiges Powerplay und somit keine Gefahr vors Berner Tor. Auch Bern kriegte seine zweite Überzahlsituation, vermochte eine geordneteres Powerplay zu installieren als zuvor die Zürcher. Aber auch hier ohne zählbaren Erfolg.

Kurz nach Spielmitte konnten sich die Berner für lange Sekunden in der Zürcher Verteidigungszone installieren, allerdings auch da ohne wirklich zählbaren Erfolg. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie übers Ganze gesehen immer noch sehr ausgeglichen, vielleicht mit minimem Vorteil für Bern. Und so endete auch das zweite Drittel torlos. Was immer noch in Ordnung ging. Insgesamt sahen wir heute einen verbesserten SCB. Die Richtung stimmt, auch wenn sich das heute noch nicht in Punkte ummünzen liess. Er habe schon mehr “Strom” drauf, wurde Tristan Schwerwey nach dem Match gefragt. “Ich versuche einfach, meine Rolle auszuführen”, antwortete dieser.

Gleich zu Beginn des drittens Drittels endete die Torlosigkeit. Der Zürcher Verteidiger Mikko Lehtonen brachte seine Farben in Front. An der Physionomie des Spiels änderte das indes nichts. Die Partie war nach wie vor sehr ausgeglichen, ohne grosse Aufreger. So ausgeglichen, dass man sich fragte, ob der Luckypunch Lehtonens die spielentscheidende Situation gewesen sein würde. Bern rannte an, kam auch zu Chancen. Diese waren aber nicht wirklich zwingend. Gut zwei Minuten vor Ende der regulären 60 Minuten nahm Heinz Ehlers sein Timeout und bald danach auch seinen Torhüter vom Feld.

Massnahme, die, wie so häufig, nicht den gewünschten Erfolg brachte. Die Lions erzielten das siegsichernde 2:0. Und kurz darauf auch noch das 3:0. Auch da ins leere Tor. “Sie sind verdammt gut”, resümierte der Berner Coach Heinz Ehlers nach der Partie. Er habe seinen Jungs gesagt, sie hätten Charakter gezeigt. “Bitter”, sei die Niederlage, fasste Tristan Schwerwey die Gemütslage manch eines Berners heute Abend zusammen. “Die Lions sind halt ein Top-Team und einmal finden sie halt eine Lücke,” Genau das ist heute Abend so passiert. Und eine weitere für die momentane Tabellenlage erklärende Bemerkung hängte Schwerwey noch an. “Wir spielen teils auf Augenhöhe und da sind halt die Schlüsselmomente”, die aktuell nicht zu Gunsten des SCB laufen.

jetzt ist mal Nationalmannschaftspause und damit die Möglichkeit für jedes Team sich zuerst mal zu erholen. “Viele Jungs hier sind seit einigen Wochen am “bädele”, wir haben viele Verletzte, fügte Scherwey schliesslich noch an. “Ein paar Tage mal runterfahren, weg von Stadion gehen und den Kopf lüften”, so das von Schwerwey angedachte Programm. Der SCB befindet sich in einer tabellarisch misslichen Lage. Die paar Tage Pause werden hoffentlich gut tun. Auf dass danach die Schlüsselmomente häufiger auf Berner Seite fallen mögen.

Best player
SCB: Tristan Scherwey
ZSC: Mikko Lehtonen

SC Bern – ZSC Lions 0:3 (0:0|0:0|0:3) 

Tore:
0:1| 42.|Mikko Lehtonen (Bader, Rohrer)
0:2| 59.|Vinzenz Rohrer
0:3| 60.|Pontus Aberg (Bader)

Zuschauer
15’645, Postfinance Arena

Bericht von: Valentin Lagger | Foto: Marija Diepold

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