Bayernliga – EHC Königsbrunn verteidigt nach Eishockey-Krimi die bayerische Meisterschaft

29.März 2024Bayernliga

Mit 7:6 nach Penaltyschießen gewinnt der EHC Königsbrunn sein Auswärtsspiel bei den “Miners” des TSV Peißenberg und schafft Dank drei Siegen in Folge den Sweep im Finale der Serie Best-of-Five. Lange Zeit sah es aber nach einem klaren Erfolg der Gastgeber aus.

Beide Mannschaften konnten vor der beeindruckenden Kulisse von über 2200 Zuschauern mit 18 Feldspielern antreten und mit mindestens drei Reihen agieren. Im Tor des EHC stand von Beginn an Stefan Vajs, als Backup war Dave Blaschta mitgereist.

Bei einem Sieg wäre der EHC als bayerischer Meister aus der Partie gegangen, so die Ausgangssituation vor der Begegnung, doch Peißenberg hatte da auch noch ein Wörtchen mitzureden. Gleich in der ersten Spielminute erzielte Lynnden Pastachak mit einem verdeckten Schuss das 1:0 für die Miners. Die Gastgeber setzten den EHC ordentlich unter Druck und kamen zu sehr guten Chancen, Königsbrunn war noch nicht in der Partie angekommen.

In der vierten Minute legte der TSV dann auch gleich das 2:0 in Überzahl nach, Sinan Ondörtoglu netzte nach schönem Anspiel ein und ließ die heimischen Fans jubeln. Doch Königsbrunn fand die passende Antwort, ebenfalls in Überzahl sorgte Marco Sternheimer in der sechsten Spielminute für den Anschlusstreffer. Nach Anspiel von Toms Prokopovics rotierte er um das Tor der Miners und schloss dann zum 2:1 ab. Nur eine Minute später hatte Peter Brückner den Ausgleich auf dem Schläger, verpasste es aber nachzulegen. Dafür traf Marco Sternheimer in der achten Spielminute, bei einem schnellen Gegenstoß schaffte er den Ausgleich.

Es war danach ein Spiel auf Augenhöhe, doch die Miners legten kurz vor der Pause nochmal nach. Nachdem der EHC die Scheibe aus dem eigenen Drittel nicht herausbrachte, zog Dejan Vogl ab und brachte die Miners wieder mit 3:2 in Führung. Es kam noch schlimmer für Königsbrunn, 33 Sekunden vor der Drittelpause legte Ryan Murphy noch das 4:2 nach, ehe beide Teams ein erstes Mal in die Kabinen gingen.

Königsbrunn startete stark in den zweiten Abschnitt und kam gleich zu guten Gelegenheiten. Beide Mannschaften lieferten sich einen intensiven Fight und schenkten sich nichts. In der 29. Spielminute hatten die Brunnenstädter in Überzahl die Möglichkeit zum Anschlusstreffer, doch der Pfosten verhinderte den Torerfolg. Die Miners machten es besser, in Überzahl legte Ondörtoglu in der 33. Spielminute das 5:2 nach. In der 39. Spielminute wurde es noch deutlicher, Ryan Murphy traf zum 6:2. Bei seinem Alleingang nach starkem Anspiel vom TSV-Keeper Sertl zeigte er sich gnadenlos und netzte souverän ein. Mit vier Toren Vorsprung und der bis dahin hochverdienten Führung der Miners ging es dann in die zweite Pause.

Für die letzten zwanzig Minuten wechselte EHC-Coach Bobby Linke Dave Blaschta ein, zudem versuchte er es mit einigen Umstellungen in den Angriffsreihen. Königbrunn erwischte einen guten Start ins letzte Drittel, in Überzahl traf Tim Bullnheimer in der 41. Spielminute aus spitzem Winkel zum 6:3, sein Schuss rutschte dem TSV-Keeper durch die Hosenträger. Bitter für die Miners war danach der Ausfall von Leistungsträger Dejan Vogl, für den die Partie nach einer Verletzung gelaufen war, zuvor präsentierte er sich in bestechender Form und sorgte für viel Unruhe im gegnerischen Drittel. Noch immer lagen die Brunnenstädter drei Tore zurück, viele mitgereiste Fans dachten schon an ein mögliches Spiel vier am Samstag, doch es kam ganz anders. In der 46. Spielminute landete der Puck erneut im Tor der Miners, ein abgefälschter Rückhandschuss von Mika Reuter zum 6:4 verkürzte den Vorsprung auf nur noch zwei Tore.

Nur eine Minute später fiel dann sogar das 6:5, bei einem schnellen Angriff legte Lukas Fettinger quer zu Peter Brückner, der dann per Direktabnahme den Anschlusstreffer erzielte. Die Gastgeber waren komplett von der Rolle, der EHC bestimmte das Geschehen auf dem Eis. In der 49. Spielminute und in Überzahl erzielten die Brunnenstädter dann auch den Ausgleich, nach Anspiel von Hayden Trupp nahm Marco Sternheimer Maß und zimmerte den Puck ins Peißenberger Tor. Die Partie war wieder offen. Die Miners fanden danach zwar wieder in die Begegnung, bis Drittelende fielen aber keine Tore mehr.

Das Spiel ging nun in die Verlängerung, zehn Minuten Vier gegen Vier. Doch statt einem Spielende durch Sudden Death endete die Overtime torlos, die Entscheidung musste im Penaltyschießen fallen. Königsbrunn wechselte nun wieder Stefan Vajs für den starken Dave Blaschta ein, der an diesem Abend ohne Gegentreffer blieb. Zuerst versuchte sich Peißenbergs Ryan Murphy am Königsbrunner Keeper, scheiterte jedoch. Danach lief Mika Reuter an und verwandelte schlitzohrig und gekonnt seinen Penalty. Nachdem auch der nächste Spieler der Miners vergab, hatte Hayden Trupp die Entscheidung auf dem Schläger. Der zeigte dann Nerven aus Stahl und verwandelte seinen Penalty souverän zum 7:6 Endstand für den EHC.

Königsbrunn holt sich nach schwachem Beginn erneut die bayerische Meisterschaft gegen aufopferungsvoll kämpfende Peißenberger, denen am Ende das Glück ausging. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einer tollen Moral verteidigen die Brunnenstädter ihren Titel. Bei Coach Bobby fiel nach dem Spiel die ganze Anspannung ab, für ihn war die Partie ein Wechselbad der Gefühle: „Wir haben zwei Drittel lang nicht gut gespielt, viele Fehler gemacht und waren zu weit weg vom Gegner.

Da hast du dann zwei Möglichkeiten, du kannst das Spiel abschenken, oder nochmal alles auf eine Karte setzen. Wir haben uns dann für Variante zwei entschieden und alles gegeben. Ich bin so stolz auf meine Mannschaft, die hat Moral gezeigt. Dank einer grandiosen Leistung im letzten Drittel, der Overtime und im Penaltyschießen freuen wir uns jetzt natürlich über die Meisterschaft.“

Tore: 1:0 Pastachak (Andrä, Ondörtoglu) (1.), 2:0 Ondörtoglu (Krabbat, Hörndl) (4.), 2:1 Sternheimer (Trupp) (6.), 2:2 Sternheimer (Prokopovics) (9.), 3:2 Vogl (Pastachak, Hörndl) (19.), 4:2 Murphy (Andrä) (20.), 5:2 Ondörtoglu (Andrä, Hörndl) (33.), 6:2 Murphy (Sertl) (39.), 6:3 Bullnheimer (Sternheimer) (41.), 6:4 Reuter (Sternheimer, Prokopovics) (46.), 6:5 Brückner (Fettinger, Beslic) (47.), 6:6 Sternheimer (Trupp, Reuter) (49.), 7:6 Trupp (Game Winning Penalty.)

Bericht von: Horst Plate | Foto: Sport in Augsburg


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