Fischtown Pinguins erkämpfen sich den ersten Heimsieg

17.März 2024DEL

In der Eisarena zu Bremerhaven empfingen die heimischen Fischtown Pinguins den ERC Ingolstadt zu Spiel eins der Viertelfinalserie.

Der Primus der Hauptrunde und Mannschaft des Jahres, die Fischtown Pinguins hatten es mit dem ERC Ingolstadt zu tun, der sich in den Pre-Playoffs gegen die Kölner Haie in drei Matches nach verkorkstem Start durchgesetzt hatte. Von den bisherigen vier Begegnungen gestaltete Bremerhaven drei Spiele für sich, wobei alle Partien hart umkämpft waren. Die Mannschaft um Headcoach Mark French hoffte auf den positiven Effekt der letzten Hauptrundenpartie, als man zuhause den heutigen Gegner auf Distanz hielt. Bei den Seestädtern herrschte im Umfeld eine riesengroße Euphorie und die Fans sehnten den Start der Playoffs herbei.

Daniel Pietta absolvierte in diesem Match seine 999. DEL-Partie und Phillip Bruggisser feierte sein 300. DEL-Spiel

Traumstart der Fischtown Pinguins, die ein spätes Tor nachlegten

Die Fischtown Pinguins starteten zuhause mit ganz speziellen schwarzen Playoff Jerseys. Die Stimmung auf den Rängen war fantastisch und bereits nach zwei Minuten und 14 Sekunden ging der Gastgeber bei seinem ersten strukturierten Treffer gleich in Führung. Dies war ganz nach dem Geschmack des Publikums. Torschütze war Ross Mauerman. Dabei sah Gäste Goalie Michael Garteig etwas unglücklich aus, da ihm die Scheibe durch die Hosenträger rutschte. Ihr erstes Powerplay zogen die Hausherren ruhig und besonnen auf: Miha Verlic hatte in dieser Sequenz eine Top Chance. Headcoach Mark French wirbelte die offiziell auf dem Spielberichtsbogen gemeldeten Reihen ordentlich durcheinander, wohl auch um nach dem frühen Rückstand ein Zeichen zu setzen. Schon früh gab es die eine oder andere Nickligkeit, alles Indikatoren für einen echten Playoff Charakter. Noah Dunham verbuchte nach dem Powerbreak die erste große Gelegenheit für die Panther, die defensiv kompakt standen und auf Konter lauerten. 62 Sekunden vor der Drittelsirene erhöhte Lukas Kälble dank eines abgefälschten Schusses auf 2:0.

Bremerhaven jubelt erneut früh und erhöht, Special Team der Gäste holt auf

Die Fischtown Pinguins begannen mit ihrem zweiten Powerplay, verbuchten dabei zwei Treffer ans Gestänge, bis Colt Conrad die Scheibe in der 23. Spielminute zum dritten Bremerhavener Tor einnetzte. Nun waren die Gastgeber klar tonangebend und beflügelt von diesem schnellen Erfolgserlebnis. Wie würde der ERC Ingolstadt reagieren? Die Seestädter zelebrierten nun ihr gewohnt heimstarkes Eishockey und legten in der 26. Spielminute durch Ross Mauermans zweiten Tor gleich nach. Damit war der Arbeitstag für Michael Garteig zu Ende und Devin Williams übernahm.  Bremerhaven strahlte Spielfreude aus und Ingolstadt war bemüht um eine Reaktion. Keeper Devin Williams konnte sich sofort mit einem Top Save auszeichnen. Dann musste sich der ERC Ingolstadt erneut einem Überzahlspiel der Fischtown Pinguins erwehren und hielten sich schadlos. Kurze Zeit später münzte Ingolstadt eine doppelte numerische Überlegenheit in den Anschlusstreffer um. Travis St. Denis war in der 33. Spielminute der Torschütze und das Powerplay ging weiter, in dem dann Mauray Edwards sogar den zweiten Ingolstädter Treffer markierte. Plötzlich war es wieder ein komplett anderes Spiel den die Gäste kämpften sich dank des langen Powerplays in die Partie zurück. Die Gäste wirkten weitaus stabiler und wollten unbedingt den dritten Treffer. Beim Gewühl vor Kristers Gudlevskis wollte der Puck nicht über die Linie, weil der Goalie der Fischtown Pinguins Ruhe bewahrte.

Wejse verzückt die Fans, Panther kommen wieder heran, doch Fischtown jubelt am Ende

Die Powerplay Effizienz war beim ERC Ingolstadt mit einer 100% Quote bisher bemerkenswert. St. Denis hätte beinahe auf ein Tor verkürzt, doch Keeper Kristers Gudlevskis parierte grandios. Es ging nun munter hin und her. Patrik Virta visierte dann das Gestänge an und Ingolstadt witterte seine Chance. In der 47. Spielminute erzielte Charles Bertrand den dritten Ingolstädter Treffer. Dies deutete sich zuvor schon an, weil die Audi-Städter immer aggressiver unterwegs waren mit mehr Spielanteilen. Für die letzten zehn Minuten war Hochspannung angesagt ob des nun knappen Spielstandes. Die Fans spürten, dass ihre Protagonisten mehr Unterstützung benötigten in dieser kritischen Phase. Nun gab es wieder Powerplay für die Hausherren, welches die Fischtown Pinguins in der 53. Spielminute in Person von Christian Wejse veredelt wurde. Konnte der ERC Ingolstadt jetzt sein Überzahlspiel nutzen zum erneuten Anschluss? Die Möglichkeiten waren durchaus vorhanden, doch nun blieben nur noch wenige Minuten für ein spätes Comeback. Knapp zweieinhalb Minuten vor dem Ende ging Devin Williams vom Eis und Ingolstadt ging all in, was ca. 80 Sekunden vor der Schlusssirene mit dem erneuten Anschlusstor in Person von Wayne Simpson belohnt wurde. Schließlich sorgte Tore Vikingstad mit dem Empty Net Goal zwei Sekunden vor Abpfiff für die endgültige Entscheidung.

Fazit: Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven holten sich den ersten Serienerfolg dank eines bärenstarken ersten Drittels, in dem die Tore zum richtigen Zeitpunkt fielen. Der ERC Ingolstadt zeigte gute Comeback Qualitäten und lieferte den Seestädtern am Ende einen harten Kampf.

Stimmen zum Schluss:

Höfflin: „Am Anfang nicht so bereit wie wir wollten. Wir dürfen nicht so hoch in Rückstand geraten, kämpfen uns dann toll heran. Es ist nur das erste Spiel, der Torwartwechsel brachte einen Input, der fight von Colton war auch wichtig. Wir waren sehr kaltschnäuzig und hatten dann das Momentum.”

Mauerman: “Ingolstadt hat sehr intensiv gespielt. Wir hatten guten Start, unsere Fans waren super. Wir müssen über 60 Minuten stabil spielen. Es sind Playoffs, Ingolstadt hat gegen Köln gut gespielt. Unser secondary scoring war heute wichtig, wir brauchen jeden im Team.

Fischtown Pinguins Bremerhaven – ERC Ingolstadt 6:4 (2:0|2:2|2:2)

Tore:

1:0 |03.| Ross Mauerman (Kreutzer, Jensen)
2:0 |19.| Skyler McKenzie (Kälble)
3:0 |23.| Colt Conrad (Grönlund)
4:0 |26.| Ross Mauerman (Kälble, Eminger)
4:1 |33.| Travis St. Denis (Simpson) PP2
4:2 |34.| Mauray Edwards  PP1
4:3 |47.| Charles Bertrand (Simpson, Bodie)
5:3 |53.| Christian Wejse  PP1
5:4 |59.| Wayne Simpson (Bodie)
6:4 |60.| Tore Vikingstad (Bodie) EN

Haupt-Schiedsrichter: Schukies (GER) / Ansons (LAT)

Zuschauer: 4.647 (ausverkauft)

Bericht von: Hermann Graßl | Foto: ERC Ingolstadt


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