Schwenninger Wild Wings zeigen Moral gegen EHC Red Bull München

25.Oktober 2024DEL

Die 4967 Fans in der Helios-Arena erlebten einen emotionalen und hart umkämpften Eishockey-Abend. Die Schwenninger Wild Wings zeigten nach einem 0:3-Rückstand eine beeindruckende Moral und erkämpften sich gegen den starken Gegner Red Bull München einen dramatischen 4:3-Sieg nach Penaltyschießen. Im letzten Drittel drehten die Wild Wings das Spiel mit einem eindrucksvollen Comeback.

Erstes Drittel: Chancen für die Wild Wings, aber keine Tore

Das Spiel begann mit einer Phase, in der die Wild Wings von Anfang an Druck auf das Tor der Münchner ausübten. Bereits in der 2. Minute sorgte Ben Marshall für den ersten gefährlichen Torschuss der Schwenninger. Sein Schuss aus der Distanz kam jedoch zu zentral auf Münchens Goalie Mathias Niederberger, der trotz eingeschränkter Sicht durch die dichten Reihen vor ihm stark parierte. In der 4. Minute versuchte Adam Brooks für München, den Puck an Michael Bitzer vorbeizubringen, verlor jedoch die Kontrolle, als er in vollem Tempo auf das Tor zulief.

Die Wild Wings bewiesen auch in Unterzahl ihren Kampfgeist. In der 8. Minute ging Kyle Platzer nach einem schnellen Konter entschlossen auf das Tor zu, wurde jedoch von Niederberger gestoppt. Die beste Möglichkeit der Gäste verzeichnete Les Lancaster in der 13. Minute, als er nach einem schnellen Lauf vors Tor kam, allerdings nicht präzise genug abschloss, um Bitzer zu überwinden. Beide Teams hatten Gelegenheiten, doch es fehlte noch an der letzten Präzision und dem entscheidenden Glück. Trotz der intensiven Bemühungen beider Mannschaften endete das erste Drittel torlos, und die Teams gingen mit einem 0:0 in die Kabine.

Zweites Drittel: München schlägt mit Doppelschlag zu

Auch zu Beginn des zweiten Drittels setzten die Wild Wings die Münchner Verteidigung immer wieder unter Druck, aber die Chancen blieben ungenutzt. In der 25. Minute probierte Tyson Spink sein Glück mit einem kraftvollen Schlagschuss aus kurzer Distanz, der jedoch ebenfalls nicht den Weg ins Tor fand. Kurz darauf eroberten Daniel Neumann und Philip Feist den Puck in der neutralen Zone und starteten einen schnellen Konter, doch die Münchner Abwehr reagierte schnell und unterband die Chance.

In der 29. Minute änderte sich der Spielstand dann zum ersten Mal. Die Gäste nutzten eine Unaufmerksamkeit in der Schwenninger Abwehr eiskalt aus: Nach einem eigenen Puckverlust befand sich das Team noch in der Vorwärtsbewegung, als die Münchner plötzlich in der Offensive zuschlugen. Yasin Ehliz spielte den Puck präzise auf Markus Eisenschmid, der frei vor Michael Bitzer auftauchte und sein sechstes Saisontor erzielte – 0:1 für München.

Nach dem ersten Tor übernahm München zunehmend die Kontrolle und kam immer wieder gefährlich vors Tor der Wild Wings. In der 32. Minute vereitelte Michael Bitzer zwei aufeinanderfolgende, blitzschnelle Konteraktionen der Münchner mit starken Paraden. Doch das Glück war den Schwenningern nicht lange hold: In der 38. Minute sorgte Yasin Ehliz mit einem gezielten Drehschuss aus kurzer Distanz für das 0:2, nachdem sich ein dichtes Getümmel vor Bitzer aufgebaut hatte. Die Wild Wings gingen mit einem bitteren 0:2-Rückstand in die zweite Pause.

Drittes Drittel: Die Wild Wings zeigen Comeback-Qualitäten

Im Schlussdrittel mussten die Wild Wings alles geben, um gegen den Titelaspiranten aus München wieder Anschluss zu finden. Die erste größere Chance in diesem Abschnitt ließ allerdings bis zur 49. Minute auf sich warten, als Sebastian Uvira auf der rechten Seite einen vielversprechenden Torschuss abgab, jedoch nicht erfolgreich war. Kurz darauf schien München die endgültige Entscheidung herbeigeführt zu haben: In der 51. Minute verwandelte Adam Brooks in Überzahl einen Rebound nach einem Schuss aus dem Rückraum und erhöhte auf 0:3.

Doch die Wild Wings bewiesen eindrucksvoll ihren Kampfgeist und kehrten sofort zurück ins Spiel. Bereits 23 Sekunden nach dem dritten Gegentreffer lenkte Alexander Karachun einen Distanzschuss von Ben Marshall so ab, dass Niederberger chancenlos war. Plötzlich hieß es nur noch 1:3, und die Hoffnung der Schwenninger Fans kehrte zurück. Trotz des Rückstands gaben die Wild Wings nicht auf und kämpften sich entschlossen zurück in die Partie.

Zwei Minuten vor dem Spielende ging Head Coach Steve Walker volles Risiko und nahm Michael Bitzer für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis. Diese mutige Entscheidung zahlte sich aus, als Mirko Höfflin in der 58. Minute mit einem präzisen Schuss in den oberen Winkel den Anschluss zum 2:3 herstellte. Das Publikum in der Helios-Arena tobte vor Begeisterung. Doch es kam noch besser: Nach Wiederanpfiff glich Matt Puempel nur Sekunden später in der 59. Minute zum 3:3 aus und sorgte damit für einen grandiosen Showdown.

Verlängerung und Entscheidung im Penaltyschießen

In der Verlängerung boten beide Teams einen offenen Schlagabtausch, und Teemu Pulkkinen verpasste kurz vor Ende der Overtime die große Gelegenheit, die Partie für die Wild Wings zu entscheiden, als sein Abschluss erneut zu zentral kam und von Niederberger pariert wurde. Nach spannenden Minuten in der Overtime ging es schließlich ins Penaltyschießen, das die Nerven der Zuschauer bis zum Zerreißen strapazierte.

Im Penaltyschießen eröffnete Phil Hungerecker für die Wild Wings und erzielte den ersten Treffer. Patrick Hager glich für München aus, und danach schien das Glück zunächst auf beiden Seiten ausgeglichen, als eine Serie von Fehlversuchen folgte. Schließlich trat Alexander Karachun, bereits Torschütze im regulären Spiel, erneut an und verwandelte den entscheidenden Penalty, der den Wild Wings den zweiten Punkt und den umjubelten Sieg sicherte.

 

 

Bericht von: BM| Foto: citypress

 

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